Freisinger Köpfe:Ausdauernd verhandeln

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Jörg Steiner ist unermüdlich im Einsatz für die Natur

Jörg Steiner ist der oberste Naturschützer des Landkreises. Seit 20 Jahren arbeitet er in der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Freising, die er seit Mai 2016 auch leitet. Steiner wuchs auf einem Bauernhof in Pettenbrunn, einem kleinen Weiler bei Freising, auf, wo er auch heute wieder lebt. Er kennt den Landkreis wie seine Westentasche, schon als Bub war er mit dem Fahrrad unterwegs und erforschte das Leben in den Tümpeln und Flüssen, zog zu Hause Frösche und Molche auf und beobachtete das Leben der Schnecken, die er im Ampertal fand. Nach seinem Abitur am Freisinger Josef-Hofmiller-Gymnasium entschied er sich, Biologie zu studieren.

Heute geht es in seinem Job aber nicht darum, das Leben in Gewässern oder die Wanderung von Amphibien zu erforschen, Steiner hat vor allem mit Landwirten, Kommunen und staatlichen Bauämtern zu tun. Biologe Steiner, der aufgrund seiner Herkunft beide Seiten, Landwirtschaft und Natur, gut kennt, verhandelt ausdauernd und mit Verständnis, wenn es darum geht, Bauern zu einer Änderung ihrer Wirtschaftsweise im Sinne des Naturschutzes zu bewegen. Auch bei Gesprächen mit Kommunen, die immer mehr Flächen bebauen wollen, hat Steiner einen langen Atem, wenn er seine Einwände geltend macht. Fast täglich gebe es auch Niederlagen für die Natur, das nehme er aber nicht persönlich. Wer im Naturschutz arbeite, müsse ein Stehaufmännchen sein, so sein Fazit.

Immerhin sei das Thema heute viel mehr akzeptiert, das Bewusstsein für den Schutz der Umwelt in der Gesellschaft gewachsen und er selbst fühle sich inzwischen nicht mehr als ein Exot. Im SZ-Interview berichtet Steiner von den Schätzen der Natur im dicht besiedelten Landkreis, in dem immerhin 25 Prozent der Fläche als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen sind.

© SZ vom 16.10.2017 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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