Ein bisschen schwierig waren die vergangenen drei Monate 2017: Die Förderung des Werbevereins "Aktive City Freising" (ACF) war im September ausgelaufen und die Zusage für eine weitere finanzielle Unterstützung noch nicht da. Deshalb habe man die Realisierung des einen oder anderen Projektes dann doch ins nächste Jahr verschieben müssen, erinnert sich der Vorsitzende des Vereins, Max Kirchmaier. Die Geschenkgutscheine der "Einkaufsstadt Freising", die Fairtrade-Einkaufstaschen mit dem neuen Branding und der Parkführer werden nun also erst im Tätigkeitsbericht für 2018 auftauchen - zusammen mit diversen anderen Aktionen, mit denen die Aktive City "pralles, urbanes Leben" nach Freising bringen möchte.
Dass Kirchmaier daran wieder an vorderster Stelle mitarbeiten wird, war so allerdings nicht gedacht gewesen, eigentlich wollte sich der Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung im Mai nicht noch einmal wählen lassen. Doch es fand sich kein Nachfolger - und weil Kirchmaier schon mit einigem Herzblut an der Aktiven City und der Modernisierung der Freisinger Innenstadt hängt, sitzt er nun an diesem Donnerstagvormittag im aktuellen Pop-up-Store des Vereins über der Q-Bar - da, wo Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in seiner Zeit als Wirt schon sein Büro hatte - und erzählt: Wie der Verein dazu beitragen will, dass es gut wird nach dem Umbau, wie man aber vor allem die Zeit der Dauerbaustelle überstehen will, möglichst gemeinsam mit den Einzelhändlern in der Altstadt und mit den Bürgern, die ihre Innenstadt auch in Zukunft schätzen und nutzen sollen.
Unterstützung erhält Kirchmaier dabei von Michael Rattenhuber, der zum neuen zweiten Vorsitzenden gewählt wurde. Nicht, dass Rattenhuber ein Neuling wäre in der Arbeit des Vereins. Ursprünglich ein Marketingexperte wie Kirchmaier, hat er vor zwei Jahren mit dem internen Marketingkreis bereits die neue Marke für die Innenstadt Freising entwickelt, dieses Branding, das in einem einheitlichen Logo noch einmal unterscheidet in die Einkaufs- , die Genuss- und die Domstadt Freising.
Unter anderem habe der Verein jetzt das Altstadtfest "thematisch unters Dach geholt", sagt Rattenhuber - die "Genussstadt Freising" eben. Man sei auf einem guten Weg, findet der zweite Vorsitzende, dem es unter anderem darum geht, die "Gesichter und Persönlichkeiten", die hinter den Geschäften in der Innenstadt stehen, künftig mehr in den Vordergrund zu stellen. Sehr viele Läden seien noch Inhabergeführt und könnten zum Teil auf eine lange Tradition zurückblicken, sagt auch Kirchmaier, der das auf jeden Fall bewahren möchte.
Tatsächlich hat der AFC-Vorsitzende mit dem Beginn der Modernisierungsarbeiten in der Innenstadt auch eine große Investitionsbereitschaft bei den Immobilienbesitzern festgestellt. Problematisch seien die oft zu kleinen Ladengrößen, die hohen Brandschutzauflagen und natürlich der Umstand, dass viele Gebäude in der Innenstadt unter Denkmalschutz, mindestens aber im Ensembleschutz stehen, was viele Auflagen mit sich bringe. Hier hofft Max Kirchmaier auf die Fertigstellung der Freisinger Gestaltungsfibel, mit der einfach klarer definiert werde, was möglich ist und was nicht. Denn eines ist für ihn klar: "Die Immobiliengesellschaften versuchen, alles aufzukaufen. Das muss man verhindern."
Rattenhuber jedenfalls ist zuversichtlich, was die Zukunft der Innenstadt angeht: "Wir können da was reißen", sagt er. Und Zukunftsmusik bei der Aktiven City? Gibt es natürlich auch. Die Fischergasse voll mit Läden von Kunsthandwerkern. Oder doch die kleine Elektrobahn, die statt der Busse durch die Innenstadt fahren könnte. Kirchmaier: "Wenn man das zumindest mal ein halbes Jahr testen könnte, das wäre schon gut."