Freising:Von Römern und Rentieren

Archäologischer Verein fährt ins Altmühltal

Auf der nächsten Fahrt des Archäologischen Vereins ins Altmühltal am Samstag, 26. September, begeben sich die Teilnehmer zunächst auf die Spuren der Römer. Die erste Station ist das ehemalige römische Kastell Castra Vetoniana bei Pfünz. Angelegt wurde es um 90 nach Christus, mittlerweile sind die nördliche Toranlage, ein Eckturm sowie ein Teil der Wehrmauer wieder aufgebaut worden. Die Anlage befindet sich südlich des Dorfes auf dem "Kirchberg", einer spitz zulaufenden Bergzunge, 42 Meter hoch über dem Altmühltal gelegen. Umschlossen von drei Tälern ergab sich für das Kastell so eine strategisch optimale Lage. Die zahlreichen, bei der Ausgrabung gemachten Funde sind zum Teil im Museum für Ur- und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg in Eichstädt zu sehen.

Danach fährt die Gruppe weiter in das nur einige Kilometer entfernte Möckenlohe, das an der ehemaligen Römerstraße von Pfünz nach Nassenfels liegt. Dort wurde 1993 ein römischer Gutshof ausgegraben und über den originalen Grundmauern rekonstruiert. Errichtet worden war er gegen Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus, zur Zeit des Alemanneneinfalls im Jahr 233 war er verlassen worden. Eine Hypokaustenheizung, glattverputztes massives Mauerwerk, eine formschöne Apsis in der repräsentativen Halle und zahlreiche Gebrauchs- und Luxusgegenstände demonstrieren einen gewissen Wohlstand im Hinterland des Limes. Im römischen Tierpark hinter dem Villen-Gelände zeigen Wollschweine, Walliser-Ziegen, langhornige Rinder, Schwarznasenschafe und Fjordpferde, welche Tiere die Römer dort gehalten haben. Die Führung wird etwa eine Stunde dauern.

Nächstes Ziel ist die Willibaldsburg in Eichstätt, wo der Nachmittag zur freien Verfügung steht. Die verbilligte Eintrittskarte berechtigt zum Besuch des Juramuseums und des Museums für Ur- und Frühgeschichte. Dort werden Funde von der Steinzeit bis ins Mittelalter gezeigt. Einen Schwerpunkt bilden die Tierskelette von Mammut, Höhlenhyäne und Rentier sowie die Funde aus der Römerzeit. Im Juramuseum liegt der Schwerpunkt auf den Fossilien der Solnhofer Plattenkalke. Die Versteinerungen ermöglichen eine Zeitreise in eine etwa 150 Millionen Jahre alte tropische Insel-, Riff- und Lagunenlandschaft, die von Fischsauriern und Krokodilen, Korallenfischen und Krebsen, und in der Luft von Insekten und Flugsauriern bevölkert war. Der neu gestaltete Archaeopteryx-Saal erzählt die Geschichte der Vogelevolution von den gefiederten Raubdinosauriern bis zu den modernen Vögeln.

Die Sonderausstellung "Stumme Zeugen" zeigt Jahrtausende alte menschliche Knochen mit auffälligen Merkmalen. Diese sind Zeugnisse des harten Lebens der Menschen damals, von Knochenbrüchen und deren Heilung, Infektionen, Behinderungen, Krieg und Hunger. Kunstwerke und Alltagsgegenstände unterstützen und verdeutlichen diese Lebensgeschichten. Es besteht auch die Möglichkeit, bei freiem Eintritt den Bastionsgarten zu besichtigen oder sich in der Burgschänke zu stärken.

Abfahrt ist in Moosburg um 8 Uhr am Viehmarktplatz, in Freising um 8.20 Uhr in der Luitpoldanlage. Gegen 19 Uhr will die Gruppe wieder in Moosburg sein. Die Kosten belaufen sich auf 25 Euro pro Person inclusive Eintritte und Führung in Möckenlohe. Anmeldungen nimmt Hans Gumberger entgegen, Telefon 0 87 66/5 89, oder E-Mail: hgumberger@gmx.de.

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