Neues Freisinger Kino:Quasi Stillstand auf der Baustelle

Neues Freisinger Kino: Stillstand herrscht derzeit mehr oder weniger auf der Baustelle für das Freisinger Kino und die Erweiterung des Fachmarktzentrums an den Schlüterhallen. Verschiedene Änderungen müssen genehmigt werden.

Stillstand herrscht derzeit mehr oder weniger auf der Baustelle für das Freisinger Kino und die Erweiterung des Fachmarktzentrums an den Schlüterhallen. Verschiedene Änderungen müssen genehmigt werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Investor stellt Arbeiten an den Schlüterhallen wegen einiger Änderungen weitgehend ein. Es geht auch um die Höhe des Gebäudes.

Von Kerstin Vogel, Freising

Hinter vorgehaltener Hand hatte man schon darüber getuschelt und aufmerksame Zeitgenossen konnten es in den vergangenen Tagen auch sehen: Auf der Baustelle für das neue Kino und die Erweiterung des Fachmarktzentrums an den Schlüterhallen wird aktuell nur wenig gearbeitet. Hintergrund sind diverse Änderungen der Planung, die sich offensichtlich im Bauverlauf ergeben haben, die aber teilweise einer neuerlichen Genehmigung bedürfen, wie Stadtbaudirektor Gerhard Koch bestätigt. Der zuletzt avisierte Fertigstellungstermin im Frühjahr 2018 dürfte seiner Ansicht nach nicht zu halten sein. Die Bauherren des Immobilieninvestors Saller sind da optimistischer. "Noch liegen wir im Plan", sagt Jörg Junghanns.

Mit Zeitverzögerungen hat man bei dem Kinoprojekt bereits einige Erfahrungen. Die Pläne, mit der Erweiterung des Fachmarktzentrums an den Schlüterhallen auch ein neues Kino für die Stadt Freising zu bauen, brauchten gut vier Jahre bis zu ihrer Umsetzung. Und hatte man beim Spatenstich im August 2016 noch von einer Einweihung Ende 2017 gesprochen, musste dieser Termin im Dezember vergangenen Jahres bereits auf das Frühjahr 2018 verschoben werden - damals unter anderem, weil man das neue Kino mit fünf statt nur vier Sälen ein bisschen größer als ursprünglich geplant bauen wollte.

Doch laut Stadtbaudirektor Koch ist es bei dieser Abweichung nicht geblieben. So würde das Gebäude - verglichen mit der Baugenehmigung - nun wohl gut einen halben Meter höher als gedacht. "Da muss geklärt werden, wie die damit umgehen wollen." Änderungen wünsche der Weimarer Immobilieninvestor Saller zudem bei den Stellplätzen, die Verkaufsfläche im Fachmarktzentrum solle größer werden, der Branchenmix ein anderer - und auch bei der Gestaltung der Fassade des Neubaus am südlichen Stadteingang sei man sich immer noch nicht einig.

Koch lobt zwar, dass Saller den Bau nun bis zur Klärung der offenen Fragen selber mehr oder weniger eingestellt habe. Von einem "Schwarzbau" könne hier keine Rede sein, stellt er klar. Er erwartet aber weitere Verzögerungen bei der Umsetzung des Projekts. "Wir haben dem Investor ein drei- bis vierseitiges Schreiben geschickt, in dem steht, wo es noch hapert." Die gesetzte Frist habe man bereits einmal verlängert, so der Stadtbaudirektor: "Ich erwarte täglich einen vernünftigen Antragsordner."

Nach Kochs Einschätzung müssen einige der Änderungen jedoch auf jeden Fall noch einmal geprüft und dem zuständigen Ausschuss des Stadtrats vorgelegt werden, was den Zeitplan weiter durcheinander bringen dürfte. Der Ausgang dieser Prüfung ist dabei laut Koch völlig offen. "So etwas ärgert einen schon nachdrücklich."

Junghanns räumt die von Koch aufgezählten Änderungswünsche ein. Der ursprüngliche Bauantrag stamme aus dem November 2014, sagt er. Genehmigt worden sei er im Sommer 2015, also vor gut zwei Jahren, und in dieser Zeit hätten sich Änderungen nicht nur in der technischen Detailplanung sondern auch auf dem Mietermarkt ergeben. Bei den eingereichten Tekturanträgen versuche man nun, die Anregungen der Stadt einzuarbeiten: "Das ist bei einem Vorhaben dieser Größe doch relativ komplex." Die "finalen Nachforderungen der Stadt" - Junghanns spricht sogar von einem sechsseitigen Schreiben - habe man Stück für Stück abgearbeitet und werde sie "wahrscheinlich bis Montag, auf jeden Fall aber fristgerecht" einreichen. Was den Fertigstellungstermin angeht, geht Junghanns anders als Koch nach wie vor davon aus, im Frühjahr 2018 fertig zu werden."

Die Freisinger werden das gerne hören. Denn seit im September 2013 mit dem Camera-Kino das letzte Freisinger Lichtspielhaus der Betreiberfamilie Fläxl an der Stieglbräugasse für immer geschlossen wurde, gibt es in der Stadt Freising mit ihren fast 50 000 Einwohnern kein Kino mehr - die Fertigstellung des Neubaus wird daher in der Stadt nicht nur von jungen Leuten sehnsüchtig erwartet. Mit der Betreiberin der Säle, der Cinestar-Gruppe, wurde der Mietvertrag bereits im Dezember vergangenen Jahres unterzeichnet.

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