Freising:Schwere Vorwürfe gegen Veterinäramt

Tierarzt wirft Behörde vor, nicht auf Hinweise reagiert zu haben

In einem offenen Brief an Landrat Josef Hauner erhebt Constantin von Schaubert schwere Vorwürfe gegen das Veterinäramt am Landratsam Freising in Zusammenhang mit der hohen Rechnung (95 000 Euro) des Tierheimes München an das Landratsamt für die im Februar aus einem Haus in Gammelsdorf geretteten Perserkatzen. Schaubert war 15 Jahre niedergelassener Tierarzt in Freising: "Ich kenne diesen Fall praktisch von Beginn an. Viele Jahre haben wir immer wieder Beobachter hingeschickt und das Veterinäramt gebeten, einzuschreiten. Passiert ist nichts", schreibt der Tierarzt. Warum habe man trotz vieler, auch öffentlicher Aufrufe - auch in Medien - nicht schon viel eher kontrolliert und beschlagnahmt, fragt er. Jeder, der Tiere züchte und mehr als fünf Tiere dafür halte, unterliege der Gewerbe- und Tierschutzaufsicht. "Wie können dann solche Zustände überhaupt aufkommen beziehungsweise sich etablieren", fragt Schaubert den Landrat in seinem Brief. "Hat denn die Dame jemals Gewerbesteuer bezahlt? Warum wurde sie nicht einmal vom Veterinäramt kontrolliert? Alle zwei Jahre werden Apotheken der niedergelassenen Kollegen/innen aufs genaueste unter die Lupe genommen. Hier schaut man (lieber) weg beziehungsweise jahrelang zu, ohne einzuschreiten? Soll doch das Veterinäramt die Kosten übernehmen. Wegen mangelhafter Dienstaufsicht." Dass Geld von der Besitzerin zu holen ist, bezweifelt Schaubert. Gleichzeitig kritisiert der Tierarzt den Landkreis. Jahrelang habe man um eine Tierauffangstation gerungen. "Aber es war ja kein Geld da! Nie", schreibt Schaubert, der 2010 sein Ehrenamt als Schriftführer beim Tierschutzverein Freising "aus Erschöpfung und Frustration" niedergelegt hat.

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