Freising:Pflegefamilien gesucht

Landkreis erwartet 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Von Peter Becker, Freising

Das Amt für Jugend und Familie des Landkreises sucht dringend Pflegefamilien und Wohnungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Darauf weist die Pressestelle der Behörde hin. Die jungen Menschen, die ohne Begleitung ihrer Eltern in Deutschland eintreffen, verteilt die Regierung von Oberbayern nach einer gewissen Quote entsprechend der Einwohnerzahl auf die kreisfreien Städte und Landkreise. Weil immer mehr dieser Jugendlichen in München und den grenznahen Regionen Bayerns ankommen, muss der Landkreis bereits innerhalb der nächsten vier Wochen 40 weitere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterbringen.

Derzeit befinden sich 44 junge Flüchtlinge in der Obhut des Jugendamts. Zwölf Jugendliche aus Syrien und Afghanistan leben derzeit in einer Jugendhilfeeinrichtung in Moosburg, welche die Katholische Jugendfürsorge betreut. Zehn sind im Jugendwerk Birkeneck untergebracht, sechs haben einen Platz in einer Pflegefamilie gefunden. 16 weitere Jugendliche hat das Jugendamt in Einrichtungen außerhalb des Landkreises untergebracht. Auch diese letzte Möglichkeit, die jungen Menschen irgendwo unterzubringen, ist jetzt erschöpft. Die Plätze sind komplett belegt. Jeder Neuankömmling, heißt es in dem Aufruf des Landratsamts, müsse im schlimmsten Fall in einer Notunterkunft untergebracht und dort von Fachkräften betreut werden. Jedenfalls so lange, bis er in einer Jugendhilfeeinrichtung oder einer Gastfamilie unterkommen könne.

Das Landratsamt sucht deshalb dringend Unterkünfte und Pflegeeltern. Letztere bleiben nicht auf sich allein gestellt: Das Jugendamt stellt ihnen eine Fachkraft zur Seite, die für sämtliche Fragen unterstützend zur Verfügung steht. Bevor die Pflegefamilie sich ihrer nicht immer einfachen, aber das Leben bereichenderen Aufgabe annehmen kann, muss sie sich vom entsprechenden Personal des Landratsamts überprüfen lassen. Dies sei gesetzlich vorgeschrieben und diene dem Schutz des jungen Menschen, heißt es in der Pressemitteilung. Den Unterhalt des Jugendlichen stellt das Landratsamt durch das Zahlen von Pflegegeld sicher.

Fachleute des Freisinger Jugendamts stehen bei Fragen zur Verfügung. Interessenten können sich an dessen Leiterin Arabella Gittler-Reichel (0 81 61/60 02 52 oder arabella.gittler-reichel@kreis-fs.de) oder Maria Schranner, Mitarbeiterin in der Vollzeitpflege (0 81 61/60 02 68 beziehungsweise maria.schranner@kreis-fs.de) wenden.

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