Freising:Neuanfang in einem Zimmer

Mutter flüchtet mit drei Kindern vor brutalem Ehemann

Johann Kirchberger

- Isabelle und ihre drei Kinder leben seit Juli in einer fremden Stadt, im Freisinger Frauenhaus, 700 Kilometer entfernt von ihrer Heimat, in der sie gerne geblieben wären. Aber es ging nicht mehr. Neun Jahre körperliche und seelische Gewalt hat die junge Frau hinter sich, neun Jahre, in denen ihr Ehemann fast täglich seinen Frust an ihr ausgelassen hat. Von Beginn ihrer Ehe an wurde Isabelle geschlagen, meist wegen Kleinigkeiten. Besonders schlimm war es, wenn ihr Mann getrunken hatte. Dann war er besonders aggressiv. Mit Gewalt holte er sich, was er wollte. Meistens nachts, die Kinder sollten nichts merken.

Als ihr Arzt im Juli zum wiederholten Male ihre Verletzungen dokumentiert hatte, riet er Isabelle, endlich einen Schlusspunkt zu setzen. Diesmal folgte sie seinem Rat. Sie wandte sich an den Frauennotruf und schon am nächsten Tag wurde sie von einer Mitarbeiterin des Frauenhauses abgeholt und nach Freising gebracht, abgeholt in eine ungewisse Zukunft.

Das Leben in der Domstadt ist für Isabelle und ihre drei Kinder nicht immer einfach. Zu viert in einem Zimmer und keine Wohnung in Sicht. Zu gerne würde sich Isabelle ein neues Zuhause aufbauen, aber als Alleinerziehende mit drei kleinen Kindern hat sie es schwer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Jetzt ist bald Weihnachten, die Kinder haben viele Wünsche. Ihre Spielsachen mussten sie bei ihrem überstürzten Aufbruch in der alten Heimat zurücklassen. Der älteste Sohn würde gerne ein Musikinstrument spielen, aber solche Wünsche kann Isabelle nicht erfüllen. Sie braucht Hilfe, um mit ihren Kindern das neue Leben zu meistern.

Der "Adventskalender für gute Werke", das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung, möchte Isabelle ein wenig helfen und ihr und ihren Kindern eine kleine Freude machen, damit sie neuen Mut fassen und ihre schrecklichen Erlebnisse für ein paar Tage vergessen.

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