Freising:Max Eham in acht Stationen

Eine Ausstellung in der Diözesanbibliothek anlässlich des 100. Geburtstags gibt Einblicke in das Leben des Domkapellmeisters

Anlässlich des 100. Geburtstags von Max Eham (1915 bis 2008) hat die Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising in Kooperation mit dem Max-Eham-Archiv eine Ausstellung zum Leben und Arbeiten des Priesters, Musikerziehers, Komponisten und Domkapellmeisters erarbeitet. Zu sehen sind von Sonntag, 19. April, in Freising mehr als 70 Exponate wie Zeugnisse, Manuskripte, handschriftliche Partituren und Fotografien, darunter Kurioses wie eine auf der Rückseite eines Hochschulzeugnisses notierte Kompositionsskizze.

An acht Stationen zeichnet die Schau in der Dombibliothek am Freisinger Domberg Ehams Werdegang nach: von seiner Heimat in Parsberg über seinen Weg zum Priestertum, seine Tätigkeit als Priester, Präfekt und Student der Kirchenmusik bis zu seiner Berufung als Domkapellmeister in Freising und später in München und schließlich seine erfüllten letzten Jahre bis zu seinem Tod. Ein weiterer Abschnitt der Ausstellung widmet sich seinem umfangreichen kompositorischen Lebenswerk, das zu sammeln, ordnen und dokumentieren und als Gesamtausgabe herauszubringen sich die Max-Eham-Stiftung zur Aufgabe gemacht hat.

Eine weitere Station zeigt den Weg vom Skizzenbuch Ehams bis zur fertigen Druckausgabe. Darüber hinaus lädt eine Hörstation ein, Ausschnitte aus ausgewählten Werken auf sich wirken zu lassen.

Eham wurde am 16. Februar 1915 als jüngster Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie in Bergham bei Parsberg, unweit von Miesbach, geboren. Seine theologische und musikalische Ausbildung erhielt er am Freisinger Domberg. Nach seiner Priesterweihe 1939 studierte er an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München Komposition, Orgel und Kirchenmusik. Eham wirkte als Domkapellmeister am Freisinger Mariendom von 1949 bis 1969 und am Münchner Liebfrauendom von 1969 bis 1990. Als Domkapellmeister setzte er mit seinen Kompositionen musikalische Maßstäbe für eine aktive Teilnahme der Gemeinde an der Gestaltung eines lebendigen Gottesdienstes. Eham, der auch als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München tätig war, prägte mehrere Generationen von Kirchenmusikern im Erzbistum. Am 27. Juli 2008 starb er im Alter von 93 Jahren in einem Pflegeheim in München.

Eröffnet wird die Ausstellung am 19. April, nach der um 10.30 Uhr beginnenden Messe im Freisinger Dom. Kardinal Friedrich Wetter, ehemaliger Erzbischof von München und Freising, feiert den Gottesdienst zusammen mit Prälat Erich Pfanzelt und Domrektor Monsignore Rainer Boeck. In der Eucharistiefeier erklingt Ehams frühes Hauptwerk "Missa Haec Dies", dargeboten durch den Domchor Freising und den Chor St. Johann Erding unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Wolfgang Kiechle und Georg Rothenaicher.

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