Es ist alles ziemlich in die Jahre gekommen in der Musikschule der Stadt Freising an der Kölblstraße. 1978 war mit dem Bau begonnen worden, die Grundausstattung ist also 40 Jahre alt. In den Jahren 2010/11 hatte die Stadt Freising bereits die notwendige energetische Sanierung der Fassade in Angriff genommen. 2012 wurde die Sanierung des Musiksaals umgesetzt. Kostenpunkt: 320 000 Euro. Nun soll in einem dritten Bauabschnitt der komplette Ostflügel des Gebäudes in den Sommerferien saniert werden.
Betroffen sind der Ballettsaal und die Umkleiden, das Lehrerzimmer, die Stuhllager, die sanitären Anlagen und das Foyer mit der Getränkeausgabe. Billig wird auch das nicht. Gerechnet wird mit Kosten in Höge von 335 000 Euro. Der Kulturausschuss erteilte dennoch sein Einverständnis. Es muss aber auch wirklich etwas getan werden. Die Türen seien abgegriffen und in den Scharnieren ausgeleiert, die Fliesen im Foyerbereiche gebrochen, der Nadelfilzbelag im Lehrerzimmer unansehnlich und verbraucht und das Foyer sei durch verschiedene Umbaumaßnahmen und den Einbau vom Nebenräumen in den vergangenen Jahren geradezu verunstaltet worden, so ein Vertreter der Stadtverwaltung. Vor allem die Getränkeausgabe müsse ansprechender gestaltet werden. Ausgerüstet werden soll sie auch mit einer kleinen Küche für die Zubereitung von Snacks.
Die unsachgemäß abgehängten Decken müssten außerdem erneuert werden, ebenso wie die Beleuchtung. Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass das Trinkwassernetz aufgerüstet werden müsse und die Lüftungsanlage in den WCs völlig unterdimensioniert sei. "Das ist eigentlich nur ein kleiner Badlüfter, das reicht nicht", sagte der Vertreter der Stadtverwaltung. Diese müsse durch eine neue Lüftung ersetzt werden, um kostenintensive Folgeschäden zu vermeiden.
Bis Ende Mai soll die Planung für die Sanierung des Ostflügels der Musikschule abgeschlossen sein . Die ersten Ausschreibungen werden im gleichen Zeitraum verschickt. Die Bauarbeiten beginnen dann Anfang August und der Großteil der Arbeiten soll in den Sommerferien abgeschlossen werden. Die Investition werde sich lohnen, sagte Kulturreferent Hubert Hierl dazu. Schließlich leiste das Kollegium der Musikschule hervorragende Arbeit. Es gebe nur wenige Einrichtungen, die allein sechs Teilnehmer zum Bundeswettbewerb für Jugend musiziert entsenden könnten.
Schon einen Tag zuvor hatte der Finanz- und Verwaltungsausschuss die Gebührenerhöhung für den Unterricht in der Freisinger Musikschule genehmigt. Die Erhöhung der Gebühren orientiert sich prozentual an der jährlichen Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst. 48,14 Prozent der Kosten für die Musikschule habe 2014 die Stadt Freising übernommen, erläuterte Helga Schöffmann von der Stadtverwaltung, 40,70 Prozent der Ausgaben seien durch Elterngebühren gedeckt worden, der Staatszuschuss betrage 2,62 Prozent. Die Lohnkosten seien im Jahr 2014 um 2,5 Prozent gestiegen, was ausgeglichen werden müsse.
Für Freisinger Eltern bedeute das Mehrausgaben von 4,60 Euro bis 25,92 Euro pro Jahr, je nachdem, ob ein Gruppenkurs oder Einzelunterricht gebucht werden. Eltern aus Landkreisgemeinden müssten für den Besuch ihrer Kinder in der Freisinger Musikschule zwischen von 6,40 bis 36,15 Euro pro Schuljahr mehr bezahlen.