Freising:Ganz großes Theater

Carmina Burana auf dem Domberg ist eines der Highlights 2015

Wie gigantisch dieses Musikprojekt über Jahre hin angelegt gewesen ist, wurde bei der Generalprobe von Carmina Burana spätestens dann klar, als der Chor und das Orchester des Camerloher-Gymnasiums zusammen das "O Fortuna" anstimmten. Ein mächtiger Chorsatz, adressiert an die Glücksgöttin. Carl Orff hatte das Werk einst für einen Chor von über 200 Stimmen geschrieben. Auf dem Freisinger Domberg waren es im Juli weit über 500 Menschen, die einen gigantischen Klangkörper bildeten. 85 000 Euro hat das Projekt gekostet, ein Wagnis also.

Sechs ausverkaufte Aufführungen an drei Tagen gingen dann auf dem Freisinger Domberg über die Bühne und das alles bei sengender Hitze in diesem Supersommer 2015. Seit 2003 hatte Gunther Brennich die Idee mit sich herumgetragen, die Carmina Burana mit den Schülern und Ehemaligen des Camerloher-Gymnasiums aufzuführen. Vor sechs Jahren waren die Planungen von Brennich und Orchesterleiter Sebastian Brand konkret geworden. Seit über einem Jahr hatten die Schüler des Camerloher-Gymnasiums dann geprobt, alleine und in Gruppen. Erst am Wochenende vor der Premiere waren Orchester und Chor in der Schulaula zusammengeführt worden.

Selbst der steinerne Bischof Otto vor der Bühne schien angesichts dieser Leistung ehrfurchtsvoll das Haupt zu neigen und Chorleiter Gunther Brennich war irgendwann geradezu berauscht von dem Erfolg: "Wir hatten im Vorfeld so viele Ängste auszustehen: die Finanzierung, das Wetter. Das Ergebnis ist grandios. Mit dieser Aufführung kommen wir an die Carl-Orff-Festspiele in Andechs heran. Und mit München können wir uns auch messen", freute er sich. Fürwahr, eines der Highlights im Freisinger Kultursommer.

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