Freising:Fröhlicher Nihilismus

Foto: Peter Hinz-Rosin (Foto: N/A)

In dem satirischen Ein-Mann-Theater "bis jetzt - solo" blickt Alfred Dorfer nicht nur auf die eigene Biografie zurück, nach dem Motto "Meine besten Jahre", das wäre am Sonntag, 2. Oktober, im Lindenkeller nicht Abend füllend. Die Perspektive setzt woanders an. Mit präziser Körpersprache und hintersinnigen Texten pflegt Dorfer das philosophische Wortspiel. Er kombiniert, kontrastiert, collagiert schwarzhumorig Ausschnitte und Bruchstücke aus seinen Anfängen im Ensemble Schlabarett, seinen Koproduktionen mit Josef Hader ("Freizeitmesse", "Indien") bis zum preisgekrönten "fremd" und komponiert sie in flüssiger Dramaturgie mit ordentlich Selbstironie zu seiner eigenen, fiktiven, Biografie zusammen. "bis jetzt - solo" ist deshalb kein handelsübliches Best of, sondern, wie bei ihm üblich, ein eigenständiges Stück voll fröhlichem Nihilismus. Es ist die zielstrebige Spurensuche eines leidenschaftlichen Vordenkers und Nachfragers, eines Symphonikers der Gedanken und Wortspielers, durch den wir uns leicht zum Denken anregen lassen können. Kurz: eine Werkschau Dorfers, der als einer der vielfältigst Begabten unter seinen deutschsprachigen Kollegen gilt. Beginn ist um 20 Uhr.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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