Freising:FMG-Pläne irritieren die Stadt

Baustelle Flughafen

Die Baustelle bei Agip-Tankstelle an der Nordallee.

(Foto: Andreas Gebert)

Flughafenbetreiber wollen Areal an der Nordallee neu gestalten - Planungsausschuss wünscht mehr Informationen.

Von Peter Becker, Freising

Im Prinzip hat die Stadt Freising nichts dagegen, dass die Flughafen München GmbH (FMG) das Gelände bei der Poststelle und der Tankstelle neu gestalten will. Einst war dies als Baulager geplant. Optisch ist das Terrain derzeit keine Augenweide. Die Stadt irritiert jedoch, dass die FMG in einigen Darstellungen sehr vage bleibt. Zusammen mit Rechtsanwalt Joachim Krauß will sie jetzt eine Stellungnahme verfassen, in der sie mehr Klarheit darüber fordert, welche Auswirkung die Baumaßnahmen auf den Straßenverkehr haben könnten.

Den Entschluss hat der Planungsausschuss des Stadtrats gefasst. Insbesondere will die Stadt konkretisiert haben, was unter dem Begriff "SF Sonstige Flughafendienste" zu verstehen ist. Mit dieser Bezeichnung sind in den Plänen einige Gebäude benannt. Ihre Einwendungen will die Stadt während eines informellen Gesprächs mit der FMG und dem Luftamt Südbayern erläutern.

Das Terrain, genannt "Airsite West", befindet sich im westlichen Bereich der Nordallee und gehört zum Stadtgebiet. Anfang September forderte die Regierung die Freisinger Verwaltung auf, eine Stellungnahme zur Neuordnung der Baustruktur nördlich und südlich der Nordallee bis zum 20. Oktober abzugeben. Geplant ist, den dort befindlichen Verkehrsknoten um 100 Meter nach Osten zu verschieben. Dort soll dann ein neuer Kreisel entstehen. Was die Gebäude und Einrichtungen anbelangt, sind ein Anbau an ein bestehendes Hotel, Parkflächen, Büros für Dienstleister und Behörden, ein Logistikzentrum und ein Ausbildungscenter vorgesehen.

Das Tiefbauamt der Stadt bemängelt, dass den Antragsunterlagen eine Darstellung zum Verkehrsaufkommen in Form einer Analysebelastung zum Jahr 2017 oder zum Prognosehorizont 2025 fehle. Aus den vorliegenden Unterlagen sei die Belastung für das umliegende Straßennetz, insbesondere durch den Schwerverkehr, nicht abzulesen. Die Stadt fordert deshalb die Vorlage einer Verkehrsuntersuchung, der eine Prognose für das Jahr 2030 zugrunde liegt. Zusätzlich verlangt sie eine Mitteilung, welche Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen bereits berücksichtigt sind, um etwaige Auswirkungen auf das Straßennetz sachgerecht beurteilen zu können. Das Tiefbauamt verlangt Kapazitätsnachweise an den Knotenpunkten, die sich auf Spitzenbelastungen und das Jahr 2030 beziehen sowie ein Lärmgutachten aufgrund des zu erwartenden zusätzlichen Verkehrs.

Rätsel gibt den Stadtplanern die Bezeichnung "SF Sonstige Flughafendienste" auf. In einer Stellungnahme der Verwaltung klingt an, dass die FMG bei der Bestimmung dieser Baugebiete eher vage bleibt und dies dem Luftamt Südbayern überlassen will. Rechtsanwalt Krauß sagte dazu, dass das Luftverkehrsgesetz keine eindeutigen Bezeichnungen kenne, wie sie etwa im Baugesetz verankert seien. Die Stadt möchte in jedem Fall vermeiden, dass auf der "Airsite West" Einrichtungen entstehen, die mit solchen in Freising selbst konkurrieren. Dies befürchtet Robert Weller (FW), da die FMG das Gebiet mit dem Begriff "großzügige Geschäftsfläche" bewerbe.

"Niemand hat etwas dagegen, wenn dort Kantinen oder Fitnessräume für die Angestellten entstehen", sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte). Etwas anderes sei es aber, wenn dort großflächige Restaurants oder Fitnesscenter entstünden, die Kunden aus der Innenstadt abzögen.

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