Freising:Eva Bönig und Benno Zierer treten an

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SPD und Freie Wähler nominieren ihre Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im März kommenden Jahres

Kerstin Vogel und Johann Kirchberger

Die ersten beiden Kandidaten für die Freisinger OB-Wahl im März kommenden Jahres stehen jetzt auch offiziell fest. Während die Freisinger SPD am Mittwochabend im Mercure-Hotel wie erwartet Eva Bönig nominierte, schickten die Freien Wähler im Portofino zeitgleich ebensowenig überraschend Benno Zierer ins Rennen.

Zierer hatte aus seinem Willen und seiner Bereitschaft zu einer Kandidatur schon seit Monaten keinen Hehl mehr gemacht, die Aufstellung des dritten Freisinger Bürgermeisters und langjährigen FW-Stadtrats war daher eigentlich nur noch Formsache. Zierer wurde am Mittwoch dann auch mit 29 Stimmen von 29 Wahlberechtigten zum Oberbürgermeisterkandidaten nominiert.

Er wolle in Freising nicht alles verändern, aber vieles verbessern und Ideen umsetzen, die bisher nicht zum Zuge gekommen seien, sagte Zierer. Im Falle seiner Wahl werde er alles daran setzen, Bürokratie abzubauen und den Bürgern Hilfestellung zu leisten: "Gute Verwaltungsarbeit heißt für mich, Dinge zu ermöglichen und nicht zu verhindern." Er wolle aktiv gestalten, sagte Zierer, und Freising zu einer lebendigen Stadt machen, in der Lebensfreude spürbar sei.

Der Landtagsabgeordnete und frühere Freisinger Landrat Manfred Pointner sagte dem Kandidaten der Freien Wähler seine volle Unterstützung zu. Zierer sei ein tatkräftiger Mann, lobte Pointner, der seine Ziele hartnäckig verfolge und etwas auf den Weg bringe. Er sei für das Amt des Freisinger Oberbürgermeisters "absolut geeignet".

Anders als ihr Kollege von den Freien Wählern hatte sich Eva Bönig vor der Nominierungsversammlung ihrer Partei nie abschließend zu ihren Absichten geäußert und Bedenkzeit erbeten. Trotzdem war auch hier alles auf die seit Jahren für die SPD im Stadtrat engagierte Kindergartenleiterin hinausgelaufen.

Sie erhielt am Mittwochabend 23 Stimmen von 26 Wahlberechtigten; drei Genossen stimmten mit Nein. Bönig, die bereits seit 1990 für die SPD im Stadtrat sitzt, will die kommunale Familien- und Bildungspolitik zu einem ihrer zentralen Wahlkampfthemen machen. Wie bereits bisher gelte für sie, "Politik mit Herz, Verstand und klarer Linie" zu machen. Es dürfe in Freising kein Wachstum um jeden Preis geben, sagte sie weiter - und erneuerte auch ihre Ablehnung einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen. Bönig sicherte zu, dass sie die Zeit des Wahlkampfes nicht als "Kampf" im eigentliche Sinne, sondern eher als eine "Bewerbung bei den Freisinger Bürgerinnen und Bürgern" sehe.

Wer die Gegenkandidaten von Zierer und Bönig sein werden, wird wohl Ende des Monats endgültig feststehen. Die CSU wird am kommenden Donnerstag, 7. Juli, entscheiden, ob sie zweiten Bürgermeister Rudi Schwaiger oder den Fraktionssprecher im Stadtrat, Tobias Eschenbacher, in den Wahlkampf schickt. Bei den Grünen soll dann am Donnerstag, 28. Juli, über den Kandidaten entschieden werden. Im Gespräch sind hier die amtierenden Stadträte Jürgen Maguhn und Christoph Bauer sowie der ehemalige Freisinger Stadtrat Sebastian Habermeyer.

Wie viel Zeit die Bewerber dann noch für den Wahlkampf haben, konnte übrigens der amtierende Oberbürgermeister Dieter Thalhammer, der bekanntlich aus Altersgründen nicht mehr kandidieren darf, ganz genau beziffern: Seine Amtszeit ende in exakt acht Monaten und zwei Tagen, sagte er am Mittwoch.

© SZ vom 01.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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