In der Galerie des Alten Gefängnisses eröffnet Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Donnerstag, 29. Juni, um 19.30 Uhr die Ausstellung "Aufbruch und Umbruch - Freising in Fotografien der Jahre 1900 bis 1920". Das Stadtarchiv zeigt 80 Fotomotive, die das Freising des frühen 20. Jahrhunderts wiedergeben.
"Die Stadt befand sich in jenen Jahren in Aufbruchsstimmung. Die Vorstädte wurden größer und mit der Eingemeindung des Nachbarortes Neustift konnte das Stadtgebiet erheblich erweitert werden", schildert Florian Notter, Leiter des Stadtarchivs, den geschichtlichen Hintergrund dieser Zeit. Partieller Wohlstand habe auf den nordseitigen Anhöhen das neue "Villenviertel" entstehen lassen. Mit drei Großfabriken und einer Vielzahl innovativer Klein- und Mittelbetriebe habe Freising zudem Anteil an der industriellen Produktion gehabt. Gleichzeitig hätten Kirche und Staat kräftig in ihre Lehreinrichtungen investiert, so Notter.
Durch die Verlegung der prestigeträchtigen Eliteeinheit des 1. Jägerbataillons sei auch der Garnisonsstandort Freising gestärkt worden, erklärt der Archivleiter. Die Stadt habe zudem versucht, durch eigene Investitionen Akzente einer modernen Stadtentwicklung zu setzen, so etwa mit dem Neubau eines repräsentativen Rathauses, der Anlage des Luitpoldparks und dem Bau des Schwimmbades. Mit dem Ausbruch des Weltkriegs 1914 habe diese Entwicklung eine Abschwächung erfahren. Auch in Freising hätten der Krieg, die Revolution von 1918/19 und die neue demokratische Ordnung das politische und gesellschaftliche Leben spürbar verändert.
Die Ausstellung läuft bis zum 13. August. Geöffnet sind die Galerieräume im Alten Gefängnis mittwochs bis freitags von 17 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 10.30 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Jeden Samstag wird um 14.30 Uhr eine kostenlose Führung (45 Minuten) angeboten.