Freising:Eine Dekade Biografiearbeit

Verein "Lebensmutig" unterstützt Referenten bei ihrer Tätigkeit

Der Verein "Lebensmutig" feiert zehnjähriges Bestehen. Dabei handelt es sich um ein "Netzwerk aktiver Trainer und Trainerinnen", die als Referenten im Bereich Biografiearbeit tätig sind, wie Monika Heilmeier-Schmittner, Referentin für Persönlichkeitsbildung im Kardinal-Döpfner-Haus erklärt. Der Verein war vor zehn Jahren mit acht oder neun Mitgliedern gegründet worden. Mittlerweile gehören ihm etwa 70 Referenten an, die in Salzburg, Köln, Freiburg, Wien und in Südtirol tätig sind. Der Großteil der Veranstaltungen finde aber noch in Freising statt, sagt Heilmeier-Schmittner.

Der Verein habe es sich zu Aufgabe gemacht zu vermitteln, wie man sich die Erfahrungen des bisherigen Lebenswegs für Gegenwart und Zukunft zunutze machen könne. Da es heutzutage nur noch wenig verbindliche Normen gebe, müsse man die Spur, in der das Leben laufen soll, in der eigenen Biografie finden. Dabei stellt den Hauptteil der Biografiearbeit das Gruppengespräch dar.

"Erinnern und Erzählen", fasst Monika Heilmeier-Schmittner zusammen. Man suche nicht nach biografischen Wahrheiten. Auch würden sich Erinnerungen häufig ändern, je nachdem mit welcher Fragestellung auf sie zugegriffen werde. Es gehe um die subjektive Bedeutung der Erinnerung, statt um eine objektive Richtung, diese zu interpretieren. Als Beispiel dafür führt Monika Heilmeier-Schmittner ein Weihnachtsfest in der Kindheit zweier Geschwister an, welches in der Erinnerung beider ganz unterschiedlich sein könne. So werde die unterschiedliche Perspektive auf das gleiche Ereignis deutlich.

In den Seminaren würden die Erinnerungen mithilfe verschiedener Materialien, Bilder, Geschichten oder Impulsfragen geweckt. Dabei sei "Freiwilligkeit" das Wichtigste. Niemand werde gezwungen sich mitzuteilen und die anderen Teilnehmer würden auch nicht "nachbohren". Das mache den Unterschied von Erwachsenenbildung zu einer Therapie aus, erklärt die Referentin für Persönlichkeitsbildung. So lerne man, sein eigenes Leben besser zu verstehen, um seine Zukunft besser gestalten zu können. Das nütze jedem Teilnehmer individuell, lasse aber auch eine gemeinsame Zeiterinnerung in der Gruppe entstehen.

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