Freising:Den musikalischen Nenner finden

Freising: Stefan Pellmaier ist seit seiner Jugend bei Luz Amoi. Die Band feiert diesen Monat ihr zehnjähriges Bestehen.

Stefan Pellmaier ist seit seiner Jugend bei Luz Amoi. Die Band feiert diesen Monat ihr zehnjähriges Bestehen.

(Foto: Einfeldt)

Zum Jubiläum hat die "Freisinger Hausband" eine CD mit neuen Stücken und überarbeiteten Klassikern heraus gebracht. Für Stefan Pellmaier ist die gemeinsame Freude an der Musik das Erfolgsgeheimnis

interview Von Dennis Wenzl, Freising

Als "Freisinger Hausband"bezeichnete Oberbürgermeister Eschenbacher das Quintett "Luz Amoi" um Stefan "Pelli" Pellmaier, als er es bei einem Flashmob am Marienplatz ankündigte. Schon in frühster Jugend kamen Stefan Pellmaier, seine jüngere Schwester Manuela und Cousin Johannes Czernik zusammen, um Musik zu machen. Seit diesen Anfängen im elterlichen Keller ist viel Zeit vergangen und im Laufe der Jahre stießen Dominik Hogl und Stefans heutige Frau, Steffi zu der Gruppe hinzu. Die Band feiert diesen Monat ihr zehnjähriges Bestehen und hat zu diesem Anlass ihre Klassiker überarbeitet, aber auch frische Songs eingespielt. Am vergangenen Freitag war das Eröffnungskonzert der "10 Jahre Jubiläumstour"

SZ: Herr Pellmaier, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum zehnjährigen Jubiläum. Wie war die Stimmung am Freitag?

Stefan Pellmaier: Bombastisch. Es war natürlich ein Heimspiel für uns, da wir fast alle gebürtige Freisinger sind und es ist natürlich etwas besonderes, hier zu spielen. Viele Freunde und Bekannte saßen im Publikum und ein ausverkaufter Asamsaal bietet natürlich eine tolle Atmosphäre. Man gibt sich noch einmal besonders Mühe und möchte einen ganz besonderen Abend bieten, wofür wir ein ganz besonderes Programm zusammengestellt haben.

Sie sprechen vom Programm Ihrer neuen CD?

Sie heißt "Das Beste aus 10 Jahren" und ist eine Sammlung unserer Lieblingsstücke. Zwar sind auch drei, vier neue Nummern dabei und wir haben die alten Songs neu arrangiert, aber im Endeffekt ist es schon ein musikalischer Abriss der letzten zehn Jahre. Wir haben die Erfahrungen, die wir im Laufe dieser Zeit gemacht haben in die Neuaufnahmen einfließen lassen. So haben wir bei unseren Stücken nachgearbeitet und sie perfektioniert.

Konnten Sie sich bei der Gründung der Band schon vorstellen, dass sie zehn Jahre zusammenbleiben würde?

Nein. Gehofft habe ich das natürlich schon. Wenn man Erfolg haben will, dann geht das nur mit der Beständigkeit der Band. Letzten Endes sind wir ja schon ein Familienbetrieb und der schweißt im Endeffekt neben kleinen Meinungsverschiedenheiten, die es auch bei uns gibt, schon sehr zusammen. Mich freut es einfach, dass wir die ersten zehn Jahre so erfolgreich zusammen gehalten haben und uns die Freude an der Musik so verbindet.

Was hat sich Ihrer Meinung nach, in den vergangenen zehn Jahren, innerhalb der Band am stärksten verändert?

Als wir angefangen haben, hatte noch keiner von uns ein Kind. Jetzt hat jeder Familie. Man muss Proben, Tourorganisation oder Konzerte mit den Partnern, die Zuhause bleiben, abstimmen, Babysitter organisieren und und und . . . Also hat sich vor allem der Aspekt der Planung am stärksten verändert.

Stichwort Familie. Sie haben Ihre Frau über die Musik kennengelernt und sie ist festes Mitglied der Band. Wie kam es dazu?

Ich habe sie damals in der Musikschule Freising kennengelernt und sie erklärte sich dann bereit, bei einem Auftritt meine Schwester zu vertreten. Und seit dem ist sie fest dabei. Nicht nur in der Band. (lacht)

Sie haben Ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Wie ist es, wenn dann auch noch das Privatleben in diesen Bereich fällt?

Es ist perfekt. Natürlich diskutiert man Zuhause auch einmal Dinge aus, die innerhalb der Band zu unterschiedlichen Ansichten führen. Aber der allergrößte Teil ist sehr schön und ich genieße es, dass ich mit meiner Frau dieses Hobby und diesen Beruf teilen kann und mit ihr zusammen die Konzerte und Auftritte erleben darf.

Auf Ihrer neuen CD sind, neben der Musik, auch Anekdoten über das Bandleben zu finden. Haben sie ein Beispiel?

Ein persönlicher Höhepunkt war der Auftritt im Kloster Banz, als wir den Nachwuchsförderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung erhalten haben. Mit Konstantin Wecker im Backstage-Zelt bis fünf Uhr am Morgen Musik zu machen, das ist schon ein Erlebnis, das man nie vergisst. Nächstes Jahr werden wir wahrscheinlich ein Konzert in Panama geben und das wird ein Höhepunkt im Jahr 2016 werden.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Band ein? Was ist in den nächsten Jahren zu erwarten?

Wir werden jetzt ein Jahr mit unserem Jubiläumsprogramm touren und uns dann ein halbes oder ein dreiviertel Jahr Zeit nehmen, um an einem neuen Programm zu arbeiten. Es ist schwierig etwas Neues zu schreiben, wenn man das ganze Jahr auf Tour ist, einen Job und Familie hat. Wir werden noch bis August 2016 spielen und dann, mit Ausnahme der Weihnachtstour, bis April 2017 den Tourplan ruhen lassen. Wir wollen uns bewusst eine Auszeit nehmen um zu Proben, zu Schreiben, um dann mit einem neuen, frischen Programm zurückzukehren.

Ihr Stil ist stark von der Volksmusik geprägt, enthält aber auch Einschläge von Jazz oder Rock. Zudem gibt es auch Stücke, die an Country Western erinnern. Wie entsteht diese Dynamik?

Wir sind von unserer musikalischen Ausbildung her alle ganz unterschiedlich und versuchen einen musikalischen Nenner zu finden und jeden Charakter unterzubringen. Als wir im letzten Jahr auf Tour waren, hat sich zum Beispiel Johannes spontan ein Banjo gekauft. Das mussten wir natürlich gleich einbauen und so entstand der Song "Fuhrmo" im Country Style.

Das nächste Konzert von "Luz Amoi" ist am Freitag, 9. Oktober, in Wehringen. Die neue CD gibt es ab sofort bei Bücher Pustet und in Kürze auch überall im Handel.

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