Flüchtlinge:"Anwohner, kommt doch mal beim Nachmittagstreff vorbei"

Wie ist die Stimmung in Freising, nachdem 2015 rund 2000 Flüchtlinge hierher kamen? Ein SZ-Stadtgespräch - ohne den Vertreter der AfD, der nicht "mit Vertretern der Asylindustrie" reden wollte.

Von Anna Dreher, Kerstin Vogel, Christian Gschwendtner

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Quelle: Marco Einfeldt

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Es darf im Landkreis Freising kein Chaos ausbrechen: Darin sind sich die ehrenamtliche Flüchtlingshelferin Teresa Degelmann (mittig), Moosburgs Zweiter Bürgermeister Josef Dollinger (2. v. r.) und Landrat Josef Hauner (r.) einig. Differenzen gab es beim SZ-Stadtgespräch im Bräustüberl des Freisinger Hofbräuhauses dennoch (hier mit zwei SZ-Mitarbeitern).

Das ausführliche Interview lesen Sie hier mit SZ plus.

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Josef Hauner: "Man muss mit allen sprechen. Nur so kann man herausarbeiten, dass die AfD keine Lösungen für die Probleme anbietet, die uns beschäftigen. Immer nur dagegen zu sein, bringt keinen weiter."

Seit 1. Mai 2014 ist der 64-Jährige Landrat des Landkreises Freising, verwurzelt ist Hauner hier aber schon sein ganzes Leben. Nach dem Abitur am Josef-Hofmiller-Gymnasium studierte er in München an der LMU auf Lehramt und arbeitete anschließend an verschiedenen Schulen im Landkreis als Lehrer und Rektor. 1969 trat der Vater von Zwillingen in CSU ein, bevor er von 1978 bis 2008 in den Stadtrat gewählt wurde. Von 1990 bis 2008 war Hauner zudem Bürgermeister von Freising.

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Quelle: Marco Einfeldt

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Josef Dollinger: "Selbstverständlich müssen wir das alles aufrecht erhalten, damit es nicht zum Chaos kommt. Aber wir können uns nicht immer hinstellen und sagen: Leute, kommt zu uns, bei uns geht's euch besser."

In der Flüchtlingsdebatte ist Moosburgs Zweiter Bürgermeister des öfteren als vehementer Kritiker am Kurs von Bundeskanzlerin Merkel aufgefallen. Im Kreistag kann es passieren, dass der 57-Jährige einen Beschluss ablehnt, um damit seinen Protest gegen Berlin kundzutun. Dem "Parteizwang von oben" wollte er sich nie beugen. Deswegen ist Dollinger überhaupt erst in die Politik gegangen. Seine politische Heimat hat der Heilpraktiker und Kinobesitzer 2001 bei den Freien Wählern gefunden.

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Quelle: Marco Einfeldt

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Teresa Degelmann: "Das ist wie in einer WG, da läuft auch nicht immer alles rund. Da wird auch mal der Lieblingspudding vom anderen geklaut und dann gibt's Streit. Für die Menge an Menschen klappt es an der Wippenhauser Straße aber recht gut."

Die 23-Jährige ist inzwischen hauptberuflich Ehrenamtliche. Nach ihrem Studium - European Studies in Passau und Politik in München - hat sie im Juli 2015 den Helferkreis für Asylbewerber an der Wippenhauser Straße in Freising mitgegründet und Organisationsstrukturen aufgebaut. Dieser Arbeit widmet Degelmann wöchentlich oft bis zu 40 Stunden. Im November wurde sie zur stellvertretenden Juso-Vorsitzenden in Freising gewählt und gehört dem erweiterten Bezirksvorstand der SPD Oberbayern an.

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© sz.de/zim
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