Ferienprogramm:Murmeltier mit Hirschgeweih

Ferienprogramm: Im Sebaldhaus werden gerade Wolpertinger genäht.

Im Sebaldhaus werden gerade Wolpertinger genäht.

(Foto: Marco Einfeldt)

Im Sebaldhaus begeben sich die Kinder auf die Fährte des Wolpertingers, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesteckt

Von Hannah Peis, Katharina Enghofer, Freising

Den Traum, einen echten Wolpertinger zu fangen, wollen sich viele Kinder in den Pfingstferien verwirklichen. Möglich gemacht wird das durch ein von der Stadtjugendpflege initiiertes Ferienprogramm am Sebaldhaus. Um die Organisation kümmern sich Leiterin Gabi Dworsky und ihre Stellvertreterin Hannah Hoffmann. Da es sich um bayerische Ferien handelt, geht es diesmal um den Wolpertinger - ein Fabelwesen, das sich aus mehreren Tierarten, oft aus dem Wald, zusammensetzt. Die Fantasien der Kinder gehen dabei weit auseinander. "Ich stelle mir darunter einen Fisch mit Flügeln vor", erzählt Fabian, 10. Max, 9, ist da anderer Meinung: "Mein Wolpertinger sieht aus wie ein Murmeltier mit Hirschgeweih."

In dem einwöchigen "Wolpertingercamp" haben die acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer die Möglichkeit, sich auf spielerische Weise mit dem Thema auseinanderzusetzen. An verschiedenen Stationen können sich die Kinder handwerklich oder kreativ betätigen. Sie nähen zum Beispiel einen Wolpertinger aus Stoff und statten ihn anschließend mit Plastikzähnen und Kulleraugen aus. Aber auch für Kinder, die sich nicht mit dem Thema identifizieren können, bieten sich Möglichkeiten, den täglichen Aufenthalt am Sebaldhaus zwischen 9 und 16 Uhr zu genießen. So bauen manche Jungs lieber einen Sattelschlepper, andere üben sich wie die zehnjährige Linda an Geschicklichkeitsspielen auf dem Abenteuerspielplatz. Am Freitag werden die selbstgemachten Werke den Eltern präsentiert, damit ist die erste Ferienwoche zu Ende. In der kommenden Woche findet das gleiche Programm noch einmal statt.

Für die Betreuung der 70 Kinder sorgen neben den Leiterinnen, die von Beruf Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen sind, in diesen Ferien zehn Honorarkräfte. Die Anzahl der nicht festangestellten Betreuer variiert und es wird laut Hannah Hoffmann immer schwieriger, ausreichend Helfer zu finden. Laut Hannah Hoffmann liegt das an der mangelnden Zeit aufgrund des Schul- und Studienstresses junger Leute sowie an der oftmals fehlenden Begeisterung für die Arbeit mit Kindern. Das Angebot der Ferienprogramme werde von den Eltern gerne angenommen, sagte Gabi Dworsky, da die Kinder nicht nur gut aufgehoben seien und sich kreativ ausleben, sondern auch ihr Wissen zum Thema erweitern und Kontakte mit Gleichaltrigen aus dem Landkreis knüpfen könnten.

Es gibt darüber hinaus einen Spielbus, mit dem die Leiterinnen an bestimmten Nachmittagen interessierten Kindern kostenlos auf Spielplätzen in Freising ein vielfältiges Programm anbieten. Auch der Spielbus befasst sich derzeit mit dem Wolpertinger und setzt bloß in der Ferienprojektzeit aus. Selbst in den Winter- und Herbstferien müssen die Kinder nicht auf ein Ferienprogramm verzichten, wobei sich die Teilnehmer im Winter in der kleingehaltenen Weihnachtswerkstatt betätigen und im Herbst das feststehende Projekt "Geisterstadt" stattfindet. Für die Sommerferien ist ein sechswöchiges Programm zum Thema "Sebaldapur - die exotische Spielstadt an der Quelle des Sabari-Isari" geplant, für das sich das Areal in eine märchenhaft angehauchte indische Stadt verwandeln und wieder viele Kinder in den Bann ziehen wird.

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