Zur Eröffnung gab es ein Standkonzert mit Freibier, die Vereine zogen ins Festzelt ein und Bürgermeister Rupert Popp hat das erste Fass angestochen: Bis Sonntag findet noch das Allershausener Volksfest statt.
Es ist jedes Jahr Ende Juli das Gleiche - und doch immer etwas Besonderes, denn die gesamte Organisation und Umsetzung ist hier in Händen von Ehrenamtlichen. Die beiden ortsansässigen Vereine, der TSV Allershausen und der Schützenverein Diana, haben die Volksfestgesellschaft ins Leben gerufen und entsenden je vier Personen in den Ausschuss, der alles plant. Einer von ihnen ist Markus Neumayer, der seit 29 Jahren hilft und seit 2003 offiziell zur Führungsriege gehört. Pro Jahr kämen bei ihm so etwa 160 Stunden - wohlgemerkt ehrenamtlich - zusammen, erzählt der Organisationsleiter. "Wir haben ein Volksfest von Allershausenern für Allershausener", denn über 220 Ehrenamtliche sorgten jedes Jahr für einen reibungsfreien Ablauf beim Auf- und Abbau der Zelte, in der Küche, hinter der Bar und beim Ausschank. Lediglich die Bedienungen, Schausteller, Security und Musiker verdienen Geld. Neumayer ist jedes Jahr aufs Neue stolz, was die freiwilligen Helfer leisten, viele nehmen sogar Urlaub. Belohnt werden die Ehrenamtlichen mit einer Bierprobe am Vorabend des Volksfestes.
Über die Jahre sei man immer professioneller geworden, erzählt Neumayer, früher habe man noch Utensilien fürs Volksfest in Kellern und Garagen verteilt, heute gebe es eine Halle, in der alles untergebracht werde. Auch auf die Sicherheit muss ein stärkeres Augenmerk gelegt werden als vor ein paar Jahren, denn spätestens seit der Loveparade in Duisburg machen es die Vorschriften den Veranstaltern schwer. Hinzu kämen Sicherheitsbedenken und Verunsicherung durch Anschläge, sagt Neumayer. Deshalb habe man ein schriftliches Organisationskonzept erarbeitet, die Security ist präsenter und führt Taschenkontrollen durch. Besonders seien auch die Unterstützung der Gemeinde und des Bauhofs im Speziellen und das Verständnis der Nachbarn, betont der Organisationsleiter. Ans Aufhören denkt Markus Neumayer noch nicht, aber er hofft, dass sich irgendwann einmal wieder so Verrückte finden, die das Event auf die Beine stellen. Denn an einem Volksfestwochenende kann man sich mit vier Stunden Schlaf pro Nacht glücklich schätzen.
Jeder Volksfesttag hat ein Motto. An diesem Samstagnachmittag lädt die Gemeinde um 14 Uhr zum Seniorennachmittag mit der Allershausener Blaskapelle. Am Samstagabend herrscht Partyatmosphäre, wenn die Band Dolce Vita, die seit fast 20 Jahren in Allershausen zu Gast ist, als Highlight das Bierzelt mit Show und Musik zum Beben bringt. Am Sonntag klingt das Volksfest mit einem ökumenischen Festgottesdienst und Blasmusik gemütlich aus. Wem im Bierzelt zu viel Trubel ist, kann es bei schöner Atmosphäre im Weinzelt ruhiger angehen. Und wer noch in Partylaune ist, kann jeden Tag ab 22 Uhr in der Bar bis spät in die Nacht feiern.
Außerhalb der Zelte gibt es neben Klassikern wie Schießbuden, Kinderkarussell und Autoscooter heuer neu eine Harry-Potter-Geisterbahn. Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben die Fahrgeschäfte bereits voller Begeisterung getestet.
2016 besuchten knapp unter 10 000 Gäste das Allershausener Volksfest. Insgesamt gingen 1800 halbe Hendl, 260 Portionen Schweinshaxen, über 1400 Schweinswürstl und 860 Bratwürste über die Theke. Getrunken wurden 92 Hektoliter naturtrübes Jägerbier vom Hofbrauhaus Freising. Heuer werden für die Maß 7,30 Euro fällig. Der Gewinn fließt jedes Jahr in die Kasse der veranstaltenden Vereine. Ein Volksfest eben von Allershausenern für Allershausener.