Es ist eine fast mustergültige Entwicklung, die Fahrenzhausen in den vergangenen Jahren durchlaufen hat. Erst kam ein kleiner Supermarkt, mittlerweile ein großer, dazu ein moderates Wachstum auf derzeit etwa 4800 Einwohner - und das alles mit kerngesunden Finanzen ohne Schulden. Die Freisinger SZ hat Bürgermeister Heinrich Stadlbauer (Freie Bürgerliste) gefragt, was die wichtigsten Projekte in diesem Jahr sein werden.
SZ: Was wird das wichtigste beziehungsweise das teuerste Vorhaben in diesem Jahr?
Stadlbauer: Das werden wohl die beiden Tiefbaumaßnahmen, die geplante Erschließung des Baugebietes Im Leger und der Ausbau der B 13 im Bereich Großnöbach, sein.
Die Gemeinde braucht auch ein neues Rathaus. Ist der Standort schon gefunden? Hinsichtlich des Rathauses wird 2017 ein Planungsjahr. Zunächst läuft eine Grundlagenermittlung mit Klärung der Standortfrage. Im Anschluss daran sollen auf dieser Basis Architektenentwürfe entstehen, entweder durch einen Wettbewerb oder Plangutachten.
Wie schaut es mit dem Projekt Alten-Wohnen aus?
Das Thema wurde vorerst zurückgestellt.
Wie läuft es mit den Flüchtlingen in Fahrenzhausen?
In der Gemeinde Fahrenzhausen leben derzeit 60 Flüchtlinge in fünf Häusern. Ihr Flüchtlingsstatus ist teilweise bereits anerkannt. Betreut werden sie in vielen Facetten durch Ehrenamtliche - zum größten Teil aus der Nachbarschaftshilfe - und es läuft sehr gut. Herzlichen Dank dafür an alle Helfer!
Wie geht es der Jugend in Fahrenzhausen?
In Fahrenzhausen gibt es bereits seit dem Jahr 2000 einen Jugendtreff, er wurde während meiner Zeit als Jugendreferent zusammen mit den Jugendlichen errichtet. Die Betreuung erfolgt seit Jahren durch den Zweckverband "Kooperation Jugendarbeit Haimhausen" und läuft ebenfalls sehr gut. Der Skaterplatz am Sportgelände, den es seit 1998 gibt, ist momentan renovierungsbedürftig. Die Reparatur soll vom Frühjahr an durch Mitarbeiter des Zweckverbandes und die Jugendlichen erfolgen.
Ist das Dach der Mehrzweckhalle mittlerweile saniert?
Der Auftrag ist bereits vergeben, die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr durchgeführt.
Fahrenzhausen wächst, mit wie vielen neuen Wohnungen oder neuen Einwohnern rechnen Sie in diesem Jahr 2017?
Das Zielwachstum der Gemeinde beträgt ein bis 1,5 Prozent pro Jahr, das wären 50 bis 70 neue Einwohner. Inwieweit sich die Realität daran hält, ist natürlich schwer vorhersehbar, da nicht nur neue Baugebiete, sondern auch die Bebauung von Baulücken und Nachverdichtungen in den Anwesen zum Bevölkerungswachstum beitragen - und dies hat die Gemeinde nicht in der Hand.
Wie verändert sich das Dorf? Gilt es schon jetzt, einen Spagat zwischen urbanem Siedlungsdruck und alten Strukturen zu vollbringen?
Die Fragen, wie sollen sich die unterschiedlichen Ortsteile von Fahrenzhausen entwickeln und wie kann beziehungsweise soll man das steuern, werden den Gemeinderat im nächsten Jahr sicher öfters beschäftigen. Ich persönlich finde, das sind äußerst wichtige und zentrale Fragen, nicht nur für die bauliche, sondern auch für die soziale und gesellschaftliche Entwicklung unserer Heimat.
Thema Bundesstraße 13: Was passiert da im nächsten Jahr?
Mitte des nächsten Jahres geht es mit der Fahrbahnsanierung auf dem ersten Teilstück los. Das ist der Abschnitt zwischen Amperbrücke und Römerstraße in Großnöbach.
Und was passiert in Sachen Ortsumgehung? Weiß man schon, wo sie verlaufen soll?
Da wird in den nächsten Jahren nicht viel passieren, da entlang der B 13 voraussichtlich andere Projekte höher priorisiert sind, zum Beispiel der Anschluss der B 13 an die A 92 bis Maisteig. Aufgrund der bereits durchgeführten Raumempfindlichkeitsanalyse wird die künftige Umgehung wohl im Westen von Fahrenzhausen verlaufen, konkrete Trassen gibt es bisher aber noch nicht.