Es fehlt das Personal:Notstand in der Krippe

In der Gemeinde Hallbergmoos gibt es nicht genug Kinderbetreuungsplätze. In den Nachbargemeinden Neufahrn und Eching ist die Lage ein wenig entspannter. Wartelisten haben aber auch sie

Von alexandra Vettori, Hallbergmoos

Der jüngsten und zuzugsstärksten Gemeinde im Landkreis Freising, Hallbergmoos, gehen die Kinderbetreuungsplätze aus. Aktuell stehen bei den Krippen für unter Dreijährige 35 Kinder auf der Warteliste, bei den Horten sind es vier. Das Problem: Es fehlen die Erzieherinnen. So kann derzeit die sechste Gruppe in der Krippe Spatzennest nicht belegt werden, seit Januar gibt es auch im "Bunten Haus" einen Aufnahmestopp, weil Erzieherinnen fehlen.

Im Hallbergmooser Rathaus beobachtet man die Lage genau. "Noch geht es einigermaßen, aber wir müssen für die nächsten Jahre vorsorgen, wenn die geplanten Neubaugebiete kommen", sagt der geschäftsleitende Beamte Herbert Kestler. So ist im geplanten "Jägerfeld-West" eine viergruppige Kindertagesstätte geplant, Baubeginn ist allerdings erst 2018. In der Zwischenzeit werde man wohl Container aufstellen, so Kestler, "aber wir brauchen halt das Personal." In den acht Kindergärten der Gemeinde konnten zumindest alles Dreijährigen mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz untergebracht werden. Auch hier stehen noch gut 20 Kinder auf der Warteliste, sie sind allerdings noch nicht drei Jahre alt. Man sei am Limit, hieß es, als sich kürzlich der Gemeinderat mit der Situation beschäftigte. Auch in den zwei Horten mit 260 Plätzen ist es eng, trotz der mit 56 Kinder voll belegten Mittagsbetreuung an der Grundschule und der mit 27 Schülern ebenfalls vollen offenen Ganztagesschule. Die weitere Nachfrage richtet sich nach der Schülerzahl in der Grundschule, Prognosen sagen eine steigende Tendenz für die nächsten Jahre voraus. Im Frühjahr wird die Gemeinde die Eltern befragen, um den Bedarf nach einer offenen oder gebundenen Ganztagesschule zu eruieren.

Nicht ganz so lange sind die Wartelisten im Nachbarort Neufahrn. Dort sind die 99 Plätze in den zwei Krippen noch nicht alle belegt, Rathaussprecherin Nicole Dobner rechnet damit bis Anfang nächsten Jahres. Zusätzlich gibt es eine neue Krippengruppe im Kinderhaus Massenhausen, die zwölf Plätze sind schon voll. Künftig geht man auch in Neufahrn von einem Mehrbedarf für Unter-Dreijährige aus und wird deshalb eine neue Krippe bauen. Eine "überschaubare" Warteliste gibt es laut Rathaussprecherin Nicole Dobner aber bei den Kindergärten, wo es derzeit 370 Plätze gibt. Allerdings seien das nur Kinder, die erst im Laufe des Jahres drei Jahre werden und keinen Rechtsanspruch haben.

Mit Personalproblemen kämpft man freilich auch in Neufahrn, vor allem in den Kindergärten St. Elisabeth und St Wilgefortis. Dort gibt es theoretisch 163 Plätze, einige aber sind momentan nicht belegt, weil Erzieherinnen fehlen.

Wartelisten gibt es auch in Eching, allerdings auch hier nur mit Kindern unter drei Jahren. Aktuell gibt es in der Gemeinde 72 Krippen-, 500 Kindergarten- und 185 Hortplätze. Sind die geplanten Neubaugebiete fertig, steigt auch hier der Bedarf. Im Echinger Westen ist schon ein Bauplatz für eine neue Einrichtung reserviert und auch in Dietersheim entsteht irgendwann ein neuer Kindergarten auf dem Areal des alten Schulhauses, wo jetzt noch Flüchtlinge wohnen.

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