Erste Runde im Kandidatenkarussell:Raus aus Freising, rein in den Landtag

Bayerischer Landtag

Welche Freisinger Politiker sollen als Abgeordnete im Bayerischen Landtag sitzen?

(Foto: dpa)

Die Landtagsabgeordneten Florian Herrmann (CSU) und Benno Zierer (Freie Wähler) wollen erneut kandidieren, bei den Grünen wirft Johannes Becher den Hut in den Ring. Die anderen Parteien sind noch auf der Suche.

Von Laura Dahmer, Freising

Johannes Becher will sich als Direktkandidat der Grünen für die Landtagswahl 2018 bewerben. Das gab er vergangene Woche bei einer Pressekonferenz bekannt, denn Christian Magerl macht nicht mehr weiter. Wie aber sieht die Kandidatenfrage bei den anderen Parteien im Landkreis aus? Öffentlich hat sich noch keiner der Kreisverbände zur Direktkandidatur geäußert. Bei der CSU scheint die Antwort relativ klar zu sein: Florian Herrmann, der seit 2008 im Landtag sitzt, wird sich auch für die nächste Legislaturperiode als Direktkandidat bewerben. Einen konkreten Termin zur Aufstellung habe die CSU noch nicht.

"Ich werde aber sicher wieder kandidieren und mich bemühen, von der Basis nominiert zu werden", betont Herrmann. Bewusst habe die Partei noch mit den Vorbereitungen gewartet: "Wir wollten das klar trennen und uns erst um die Bundestagswahl, dann um die Landtagswahl kümmern". Von möglichen Konkurrenten für die Direktkandidatur wisse er nichts, sagt Herrmann. "Bisher hat sich noch niemand gemeldet."

Die FDP will noch vor Jahresende konkrete Namen nennen

Konkrete Namen kann die FDP zwar noch nicht nennen, will das aber noch in diesem Jahr ändern. Im November oder Dezember will die Partei ihren Direktkandidaten für die Landtagswahl bekannt geben. "Ich habe schon Rückmeldungen von möglichen Kandidaten bekommen", verrät Kreisvorsitzender Martin Alberti. Entschieden sei aber noch nichts. Bei einer Vorstandssitzung am 17. Oktober soll über die anstehende Landtagswahl und mögliche Direktkandidaten diskutiert werden. "Wir haben ein paar ganz gute, geeignete Leute in Aussicht, die sich eine hauptberufliche Einbindung vorstellen können", so Alberti. Mit denen müssten nach der Vorstandssitzung Vorgespräche geführt werden.

Auch bei den Linken ist noch nicht klar, wer für die Partei im Landkreis Freising antreten wird. Fest steht nur, "dass es Kandidaturen aus dem Kreisverband geben wird", informiert Kreisvorsitzender Guido Hoyer. Mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten. Zwar fanden vergangenen Donnerstag erste interne Vorgespräche statt, eine Bekanntgabe des Direktkandidaten werde es in diesem Jahr aber wohl nicht mehr geben. Im Januar oder Februar 2018 finden noch Klausurtagungen der Linken statt, danach soll es Konkreteres geben.

Nicht nur Herrmann will derweil seinen Platz im Landtag verteidigen: Auch Benno Zierer (Freie Wähler), der seit 2013 als Landtagsabgeordneter in München ist, will 2018 wieder zur Wahl antreten. "Solange ich noch mal nominiert werde und die Leute in Freising das auch möchten, werde ich noch eine Periode machen", stellt Zierer klar. Das sei für ihn dann aber die letzte, ein weiteres Mal werde er nicht kandidieren. Ob er für die Landtagswahl 2018 Konkurrenz bekommt, weiß der Abgeordnete nicht. "Bisher habe ich noch nichts von Gegenkandidaten gehört." Auszuschließen sei nichts, Zierer hofft aber in jedem Fall auf den Rückhalt seiner Partei. Die will noch im November offiziell einen Direktkandidaten aufstellen.

Bei der SPD sollen mögliche Kandidaten erst "in sich gehen"

So weit ist die SPD noch nicht. "Es werden sicher noch einige Wochen ins Land gehen, bis sich Kandidaten herauskristallisieren", glaubt Kreisvorsitzender Peter Warlimont. Der Prozess werde zwar langsam angestoßen, aber man wolle nicht "oben von der Kreisebene diktieren, wer sich Chancen ausmalen kann." Jeder im Landkreis solle jetzt erst einmal Zeit bekommen, in sich zu gehen und eine mögliche Kandidatur abzuwägen. "Dann erst werden wir darüber sprechen, wie viele zur Wahl stehen, woher sie kommen und was sie mitbringen", so Warlimont. Die Nominierung des Direktkandidaten will die SPD dann Ende Januar verkünden.

Die AfD tritt zum ersten Mal zur Landtagswahl in Bayern an. "Definitiv werden wir dafür einen Direktkandidaten in Freising aufstellen", betont Johannes Huber, der über die Landesliste der Partei in den Bundestag eingezogen ist. Auf einer Vorstandssitzung zur Landtagswahl habe man bisher eher über Wahlkampfstrategien gesprochen, als über mögliche Direktkandidaten. Das werde jetzt langsam intern diskutiert. "Es darf sich jeder bewerben, per Wahl wird dann der Direktkandidat bestimmt", sagt Huber. Nachdem sich bei der Bundestagswahl drei Bewerber gefunden hatten, rechnet er für die Landtagswahl mit ähnlicher Resonanz. Bevor ein Direktkandidat bestimmen werden kann, muss der oberbayrische Verband aber erst einmal Unterschriften sammeln. Vorher kann die AfD im Wahlkreis nicht zur Landtagswahl antreten. Huber zeigt sich zuversichtlich, dass die dafür nötigen Stimmen zusammenkommen werden.

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