Erleichterung bei Verbrauchern und Verkäufern:Appetit auf heimische Gurken

Rund eine Woche nachdem die Ehec-Warnung für Gurken, Tomaten und Salat aufgehoben wurde, ist auf dem Freisinger Wochenmarkt wieder Normalität eingekehrt.

Tanja Jerkovicund Saskia Troycke

Freising - Rund eine Woche nachdem die Ehec-Warnung für Gurken, Tomaten und Salat aufgehoben wurde, ist auf dem Freisinger Wochenmarkt wieder Normalität eingekehrt. Die Erleichterung ist sowohl bei den Verbrauchern als auch bei den Verkäufern zu spüren. Ein Blick in die Einkaufstaschen der Kunden zeigt, dass Salat, Gurken und Tomaten, die als Träger des aggressiven Darmkeims vermutet wurden, bedenkenlos eingekauft werden. Die Nachfrage nach diesen Produkten sei sogar gestiegen, sagt Maria Anneser vom Bioladen-Stand.

Immer mehr Kunden stehen dem Gemüse aus dem Supermarkt offensichtlich kritisch gegenüber und weichen auf Erzeugnisse aus regionaler landwirtschaftlicher Produktion aus. Bei Madleine Wührl, Kundin auf dem Freisinger Wochenmarkt, verhält es sich ähnlich. "Früher habe ich abwechselnd im Supermarkt und auf dem Markt eingekauft," sagt sie, "auch nach der Entwarnung kaufe ich trotzdem lieber Gemüse aus der Region."

Auch Katrin Faltlhauser vertraut auf die Erzeugnisse aus Freising und der Umgebung. "Hundertprozentige Sicherheit gibt es zwar nie," sagt Katrin Faltlhauser, "aber auf dem Markt wissen wir wenigstens, woher die Sachen kommen." Auch für ihre beiden kleinen Kinder bereitet sie ohne Sorge mittlerweile frisches Obst und Gemüse aus dem Bioladen zu. Der Ehec-Skandal hat viele zum Umdenken bewegt. "Früher hat man sich nicht so viele Gedanken gemacht, aber jetzt schauen wir schon darauf, ob das Gemüse aus der Region kommt," so Katrin Faltlhauser. Da überraschen auch die Aussagen der Erzeuger nicht. Anna Baumgartner, vom Stand Ernst Baumgartner, verkaufte laut eigenen Aussagen in den vergangenen Wochen mehr Gurken und Tomaten als sonst üblich. "Leute, die bei uns einkaufen, kennen unsere Gärtnerei, sie wissen, wo die Sachen herkommen und dass wir alles selbst anbauen," erklärt sie.

Besonders das Angebot der Selbsternte vom "Naturgarten Schönegge" sei bei den Leuten, die auf einen frischen Salat nicht verzichten wollten, besonders beliebt gewesen, sagt ein Verkäufer. In der ersten Woche nach dem Bekanntwerden der Ehec-Fälle habe der Naturgarten noch keine große Veränderung wahrgenommen. Der Ansturm sei dann in der zweiten Woche zu spüren gewesen. Die Kunden nahmen sogar den vergleichsweise weiten Weg zum Naturgarten Schönegge nach Meilendorf bei Nandlstadt auf sich. Dort hat man von Mai bis Oktober die Möglichkeit, Obst und Gemüse vom Freiland oder aus dem Gewächshaus selbst zu ernten. Wem das zu viel Arbeit war, findet frisches Gemüse auch am Stand des Naturgartens auf dem Freisinger Wochenmarkt. Schadensersatzforderungen wird es von den Gemüsebauern vom Freisinger Wochenmarkt wohl nicht geben. Man hat jedoch Verständnis für diejenigen Erzeuger, die auf den Verkauf von Gurken und Tomaten spezialisiert sind und nun um ihre Existenz bangen.

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