Ergebnis aus der Klausurtagung:Wohnungen für wenig Geld

Die Gemeinde Neufahrn will der Obdachlosigkeit mit dem Bau von bis zu 15 Einfachunterkünften begegnen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Zahl der Obdachlosen ist seit Jahresanfang deutlich gestiegen, und immer mehr Menschen, die aus ihrer Wohnung ausziehen müssen, finden einfach keine bezahlbare Alternative. Diese Problematik hat den Neufahrner Gemeinderat während seiner Klausurtagung beschäftigt. Für zwei Tage hatten sich die Mandatsträger mit Bürgermeister Franz Heilmeier und der Rathausspitze in ein Tagungszentrum zurückgezogen, um abseits des Alltagsbetriebs zu diskutieren. Was die Obdachlosenunterkünfte angeht, liegt der Fokus laut Heilmeier derzeit weniger auf der Suche nach mehr Standorten für Container, sondern auf der Errichtung von Einfachunterkünften. Zehn bis 15 Wohnungen werden es wohl sein, so der Bürgermeister, und beim Standort sei das Aurelis-Grundstück nördlich der Bahn nach wie vor "erste Option".

Unabhängig davon bleibt es bei der Erweiterung der Obdachlosenunterkunft auf dem ehemaligen Fußballgelände im Neufahrner Süden. Allerdings ist eine solche Nutzung des Areals ausdrücklich zeitlich befristet. Man habe sich nur "aus der aktuellen Not heraus" dafür entschieden, betont Heilmeier. Schließlich habe die Gemeinde ganz andere Pläne für das Areal, und "das kollidiert ein bissl", so Heilmeier. Denn genau dort soll ein weiterer Kindergarten entstehen. Im nächsten Jahr, so der Bürgermeister, sollen die Planungen in Angriff genommen werden. Eine weitere Kita ist dringend nötig, weil die Einrichtung am Keltenweg derzeit nur mit Containern genug Platz zur Verfügung hat. Dieses Provisorium hat das Landratsamt nur vorübergehend genehmigt, deshalb muss bald eine Alternative her. "Da können wir nicht aus", betont Heilmeier. Der Kindergarten sei jedenfalls ein "großes Thema" in der Klausur gewesen.

Auf die Frage nach Standorten für weitere Asylbewerberunterkünfte gibt sich der Bürgermeister bedeckt. Mit dem "Großprojekt" Traglufthalle habe die Gemeinde "für die nächste Zeit ihren Anteil geleistet", sagt Heilmeier überzeugt. Das treffe selbst dann zu, wenn hochgegriffene Prognosen einträfen und dann zwei Prozent der Bevölkerung Flüchtlinge wären.

Schwerpunktthema bei den Klausurtagungen ist jedes Jahr die Vorberatung des Haushaltsplanes. Demnächst wird sich der Finanzausschuss damit befassen. Ausdrücklich auf die interne Veranstaltung verschoben wurde unlängst die Frage, inwieweit im Neubaugebiet-Ost neue Wege zur Reduzierung des Individualverkehrs gegangen werden sollen. Im Gespräch war dabei eine Änderung der Stellplatzsatzung - ein Punkt, der im Gemeinderat zu heftigen Diskussionen geführt hatte. Eine Änderung wolle man aber zum jetzigen Zeitpunkt "nicht anschieben", so Heilmeier nach der Tagung. Vielmehr wolle man die neuen Ideen im Rahmen der bisherigen Satzung umsetzen.

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