Engagierter Bürger:Im Dienst der Domstadt

Engagierter Bürger: Prälat Sigmund Benker feiert an diesem Freitag, 8. Dezember, seinen 90. Geburtstag.

Prälat Sigmund Benker feiert an diesem Freitag, 8. Dezember, seinen 90. Geburtstag.

(Foto: Marco Einfeldt)

Sigmund Benker hat sich jahrzehntelang für Freising eingesetzt. Nun wird er 90 Jahre alt und feiert mit seinen Weggefährten.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Schon in den Sechziger- und Siebzigerjahren kämpften engagierte Freisinger für den Erhalt des historischen Stadtbilds. Nicht alles konnten sie verhindern, einiges schon. Das ehemalige Philippsschloss auf dem Domberg beispielsweise sollte zunächst komplett verschwinden, um einem modernen Bauwerk - und das hieß damals: Beton - für das Dom-Gymnasium Platz zu machen. Es gab sogar Vorschläge, das Diözesanmuseum durch einen Neubau zu ersetzen. Gegen diese Vorhaben machte vor allem Sigmund Benker mobil, zusammen mit Hubert Glaser, und das mit Erfolg. Einige Teile des spätmittelalterlichen Schlosses wurden in den Neubau des Dom-Gymnasiums integriert. So blieben unter anderem die Südfassade hin zum Dom und eine Gewölbehalle erhalten.

Für seine "hervorragenden Verdienste" um die Domstadt ist Benker dann auch 2004 von der Stadt Freising die Goldene Bürgermedaille zuerkannt worden. Benker, der mittlerweile im Altersheim der Barmherzigen Schwestern in Berg am Laim lebt, feiert an diesem Freitag seinen 90. Geburtstag. Für seinen langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden veranstaltet der Historische Verein Freising um 18 Uhr in der Aula des Dom-Gymnasiums eine Feierstunde.

Priester, Kunsthistoriker und Hauptkonservator für Denkmäler

Benker, so der jetzige Vereinsvorsitzende Günter Lehrmann, habe sich durch sein Lebenswerk als Priester, Kunsthistoriker und langjähriger Hauptkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege große Verdienste um die Stadt Freising, die Erzdiözese München und Freising und den Historischen Verein Freising erworben. Bei der Feierstunde werden Weggefährten wie der frühere Domkapitular, Prälat Erich Pfanzelt, Professor Peter Steiner, lange Jahre Direktor des Freisinger Diözesanmuseums, und Hauptkonservator Klaus Kratzsch sprechen. Anschließend findet ein kleiner Empfang statt.

Sigmund Benker, aus der alten Freisinger Familie Herbstbuchner stammend, wurde am 8. Dezember 1927 in Nürnberg geboren und studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in München. Bei Kunsthistoriker Hans Sedlmayr promovierte er über das Thema "Philipp Dirr und die Entstehung des Barock in Baiern". 1957 wurde er im Freisinger Dom durch Kardinal Wendel zum Priester geweiht.

Unter Sigmund Benker fand 1974 auch der Umbau des ehemaligen Knabenseminars zum Diözesanmuseum statt. Das neue Haus für die bedeutenden Sammlungen der Erzdiözese wurde 1974 von Julius Kardinal Döpfner eröffnet. Von 1959 bis 2008 war Benker auch Direktor der bis ins 8. Jahrhundert zurückreichenden Freisinger Dombibliothek. Er hatte darauf geachtet, dass die Bibliothek nicht nur historische Bestände birgt, sondern auch den Einstieg in kirchenhistorische und kirchliche Fragen der Gegenwart ermöglicht. Er hat zudem die Digitalisierung von Katalogen und Buchbeständen eingeleitet, die so über das Internet weltweit verfügbar sind.

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