Eitting:Oskar Vincenti gestorben

Ein Flughafengegner der ersten Stunde ist tot: Der langjährige Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Erding-Nord, Freising und Umgebung Oskar Vincenti aus Eitting ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 86 Jahren gestorben. Vincenti war Mitglied der CSU und engagierte sich für die Partei auch stark in der Kommunalpolitik. Doch seit die Pläne bekannt waren, dass der neue Flughafen München im Erdinger Moos gebaut werden sollte, kämpfte er ohne Rücksicht auf seine Parteizugehörigkeit dagegen an. Fast 20 Jahre von 1977 bis 1996 war er Vorsitzender der Schutzgemeinschaft und vertrat sie unter anderem auch mit großer Sachkenntnis vor Gericht. Für seinen großen Einsatz im Kampf gegen den Flughafen erhielt Vincenti später sogar das Bundesverdienstkreuz.

Daneben war er auch in seiner Heimatgemeinde politisch engagiert, als Gemeinde- und als Kreisrat, von 1989 bis 1996 war er dann Bürgermeister der Gemeinde im Landkreis Erding. Dabei hatte Vincenti auch einen Beruf, der ihm viel abverlangte: Er war der "Bräu" von Eitting. Als Enkel hatte er 1957 das Familienunternehmen Fischerbräu übernommen und auch durch wirtschaftliche schwierige Zeiten geführt, ehe er die Brauerei an seinen Sohn übergab. Daneben fand Oskar Vincent auch noch Zeit für "seinen" SC Sportfreunde Eitting. In dem Sportverein fungierte er lange Jahre als Vorsitzender; außerdem war er bis ins hohe Alter noch als Fußballschiedsrichter aktiv.

© SZ vom 17.08.2015 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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