Einweihung am 10. Oktober:Neue Räume im alten Schulhaus

In der einstigen Knabenschule St. Georg werden 150 Lehrkräfte unterrichtet.

Petra Schnirch

- Das Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern ist schnell gewachsen - so schnell, dass ein Teil des Unterrichts im vergangenen Schuljahr in Container verlegt werden musste. Seit September aber kann das Institut auch drei Stockwerke im hinteren Teil der ehemaligen Schule Sankt Georg nutzen. Die Sanierung hat eineinhalb Jahre in Anspruch genommen. Zur Einweihung am Mittwoch, 10. Oktober, wird auch Bernd Sibler, Staatssekretär im Kultusministerium, nach Freising kommen. Die Feier beginnt um 10 Uhr.

Mit dem denkmalgeschützten vorderen Gebäudeteil kann der Anbau gestalterisch nicht ganz mithalten, doch die klar gegliederte Fassade mit den Sprossenfenstern kann sich dennoch sehen lassen. Allerletzte Arbeiten müssen noch abgeschlossen werden - der Türstock beispielsweise ist noch nicht verputzt. Die alte Turnhalle direkt dahinter ist noch eingerüstet. Die Büro- und Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus sowie in der früheren Sporthalle und im Werkraum darunter werden erst zum Juni 2013 bezugsfertig sein. Die 566 Quadratmeter hat sich laut Rupert Widmann, Hauptamtsleiter der Stadt Freising, eine Firma gesichert, ein Dienstleister. Mehr will er dazu nicht sagen. Die Kosten für den gesamten Umbau gibt er mit 4,2 bis 4,3 Millionen Euro an.

Institutsleiter Bernd Buckenleib ist mit dem Platzangebot an der Heiliggeistgasse "vollauf zufrieden". Auch konzeptionell könne man nun besser arbeiten, so sei beispielsweise ein Lernstudio eingerichtet worden. 150 Studierende zählt die Einrichtung mittlerweile in sechs Klassen. Im ersten Jahr, im September 2008, waren es noch 30. Ausgelegt ist die Ausbildung auf drei Jahre. Waren zunächst pro Jahrgang 30 Studierende zugelassen, genehmigte das Ministerium 2009 eine Aufstockung auf 50. In Freising und Bayreuth können somit jedes Jahr insgesamt 80 Plätze zur Ausbildung von Förderlehrern angeboten werden. Weitere Institute sind nach Auskunft des Kultusministeriums nicht geplant. 16 Lehrer, einige in Teilzeit, betreuen die Studierenden in Freising. Zerschlagen hat sich dagegen die Idee, in der ehemaligen Freisinger Knabenschule zusätzlich Berufsschullehrer auszubilden.

Der Vertrag mit dem Ministerium läuft für beide Gebäudeteile bis zum 31. August 2023. Die Sanierung des Rückgebäudes der alten Schule Sankt Georg war im Stadtrat bei der Entscheidung im Juli 2010 jedoch nicht unumstritten. Vor allem Ulrich Vogl (ÖDP) kritisierte die hohen Kosten, die sich vermutlich erst nach deutlich mehr als 20 Jahren amortisieren würden. Schulreferentin Eva Bönig (damals SPD, jetzt Grüne) begrüßte es jedoch, dass eine städtische Liegenschaft saniert werde und auch schon ein Dauermieter gefunden sei.

Der vordere, denkmalgeschützte Teil der ehemaligen Schule stammt aus den Jahren 1860/61, die Erweiterung folgte 1901/02. Bis 2001 fand in der Lehranstalt Unterricht statt - zuletzt beherbergte das Haus die Förderschule, bis diese 2001 nach Pulling umzog. Danach stand das stattliche Gebäude mehrere Jahre lang leer. Anfang 2007 beschloss das Kultusministerium dann, dass ein zweiter Standort für die Ausbildung von Förderlehrern eröffnet werde, wenige Monate später bekam Freising den Zuschlag. Im Herbst 2007 begann der Umbau, der damals 2,4 Millionen Euro verschlang. Institutsleiter Buckenleib hat denn auch für die Stadt ein dickes Lob für die massive Unterstützung parat.

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