Einkaufen in Freising:Versorgungslücken

Einkaufen in Freising: SZ-Karte

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In der Freisinger Innenstadt gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, am Stadtrand Supermärkte und Discounter. In einigen Ortsteilen ist es um die Nahversorgung jedoch schlecht bestellt. Ziel ist die Aufwertung dieser Zentren.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die neue Freisinger Innenstadtkonzeption ist seit Jahren in aller Munde - und dieser Tage beginnen die ersten sichtbaren Umbauarbeiten an der Heiliggeistgasse. Doch was ist mit den Stadtvierteln? Wie sieht es dort aus, wo viele Freisinger wohnen? Wer muss mit dem Auto zum Supermarkt "auf der grünen Wiese" fahren und wer hat ganz komfortabel den Bäcker oder gar einen Tante-Emma-Laden vor der Haustür? Kurz: Wie steht es um die Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs in der Stadt?

Die Freisinger SZ hat einen Überblick über alle Geschäfte in Freising zusammengestellt, in denen Nahrungsmittel gekauft werden können (Grafik): Supermärkte, Bäcker, Metzger, Bio-Läden, Asia-Shops, Feinkost- und Käsehändler, Obst- und Gemüsehändler sowie Fischgeschäfte. Sehr schlecht sieht es demnach im Stadtteil Vötting-Weihenstephan aus. Bekanntlich gibt es dort nach der kürzlich erfolgten Schließung der Bäckerei Vieregg keinen einzigen Nahversorger mehr.

Doch auch in Tuching und Teilen Neustifts hat kaum eine Chance, wer zu Fuß einkaufen gehen will. Zwar gibt es im Norden der Stadt das große Einkaufszentrum im neuen Wohngebiet Steinpark, doch wer an der Landshuter Straße stadtauswärts wohnt, dürfte den Weg dort hinauf eher scheuen. Auch die Menschen, die im Zentrum des größten Stadtteils Lerchenfeld wohnen, sind nicht gerade verwöhnt, wenn es um den wohnortnahen Einkauf von Dingen des täglichen Bedarfs geht. Für einen Supermarkt müssen auch sie ins Gewerbegebiet fahren.

Wie es in den kommenden Jahren weitergehen soll mit den Stadtteilen, das hat der Stadtrat in einem Leitbild für ganz Freising festgeschrieben, dem "Stadtentwicklungsplan Step 2030", in dem sich auch sogenannte Steckbriefe für die verschiedenen Stadtteile finden. Dafür wurde zunächst der Ist-Zustand in dem jeweiligen Quartier analysiert, die vorhandene Infrastruktur wurde erfasst und die jeweiligen Qualitäten und Mängel sowie das Entwicklungspotenzial wurden aufgezeigt. Daraus abgeleitet gibt es für jeden Stadtteil nun verschiedene Ziele und Schwerpunktbereiche, Rahmenpläne sollen noch erarbeitet werden.

Ziel ist es dabei, die unterschiedlichen, historisch gewachsenen Ortsmitten in den Stadtteilen zu erhalten und aufzuwerten. Der Charakter der einzelnen Freisinger Stadtviertel soll ausdrücklich erhalten bleiben. Dazu will man laut Step 2030 "maßgeschneiderte Konzepte" erstellen. Unterteilt wurde die Stadt dafür in die Stadtteile Freising-Südwest, Weihenstephan-Vötting, Altstadt, Freising-Nord, Neustift, Tuching, Lerchenfeld und "zwischen Bahn und Isar". Ganz klar gemacht wird im Stadtentwicklungsplan allerdings auch, dass die Altstadt der Hauptgeschäftsbereich bleiben soll.

"Der Erhalt der Innenstadt als urbaner Mittelpunkt und Versorgungszentrum ist ein Eckpfeiler der Stadtentwicklungspolitik" , heißt es da mit Verweis auf das verbindliche Einzelhandelskonzept, das sich die Stadt Freising ebenfalls verordnet hat. In diesem werden drei Hierarchiestufen für die Einkaufslagen festgelegt - mit der Innenstadt an der Spitze. Dort dürfen sämtliche Sortimente angeboten werden und es wird eine "möglichst große Nutzungsvielfalt" angestrebt, wie es im Stadtentwicklungsplan heißt.

Auf der zweiten Hierarchiestufe sieht das Konzept dann das "Nebenzentrum Lerchenfeld, das als alternativer Einzelhandelsstandort in der wachsenden Stadt ausgebaut werden soll". Und auf der dritten Ebene der Freisinger Versorgungshierarchie stehen schließlich die Fachmarktzentren, die überwiegend am Stadtrand situiert werden sollten und deren Sortiment vor allem aus der Innenstadt keine Kunden abziehen darf.

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