"Einige Neubaugebiete in Planung":Wohnraum schaffen

"Einige Neubaugebiete in Planung": Der Neufahrner Bürgermeister Franz Heilmeier blickt optimistisch in die Zukunft. Finanziell laufe es für die Gemeinde derzeit ordentlich, erklärt er.

Der Neufahrner Bürgermeister Franz Heilmeier blickt optimistisch in die Zukunft. Finanziell laufe es für die Gemeinde derzeit ordentlich, erklärt er.

(Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier beschreibt die wichtigsten Projekte der Gemeinde für 2017. Dazu gehören auch der Bau einer zusätzlichen Kinderkrippe und der Start der neuen Ortsbuslinie

Interview von Alexandra Vettori, Neufahrn

Ein aufregendes Jahr liegt hinter Neufahrn, ein Jahr mit drei Bürgerinitiativen zu einem Thema, bei dem niemand mit solchem Gegenwind gerechnet hätte - der neuen Ortsbuslinie. Die Entscheidung ist gefallen, im Dezember diesen Jahrs startet die Linie. Seit dem Gemeinderatsbeschluss, sagt Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), habe er keinen Ton mehr von Gegnern gehört. Im Gespräch mit der SZ blickt er auf die anderen Themen, die 2017 für die 19 500 Einwohner Neufahrns wichtig werden.

SZ: Was sind 2017 die bedeutsamsten Projekte?

Franz Heilmeier: Am wichtigsten und teuersten werden die öffentlich geförderten Wohnungen, die wir bauen. Das sind 15 Einfachst- und zwölf geförderte Wohnungen auf dem ehemaligen Aurelis-Grundstück am Bahndamm. Hier investiert die Gemeinde 3,2 Millionen Euro, die teils als Zuschüsse zurück kommen. Ein anderes wichtiges Projekt ist das Dorfhaus in Fürholzen, das rund eine Million Euro kosten wird. Außerdem wird das Mesnerhaus angepackt, im Januar gibt es eine Informationsveranstaltung dazu, dann fällt der Gemeinderat den Beschluss zur künftigen Nutzung. Außerdem werden wir eine Kinderkrippe auf dem Platz neben dem Stadion bauen, wo leider immer noch die Traglufthalle des Landkreises steht.

Wie viele Wohnungen entstehen in den nächsten Jahren?

Wir selbst bauen zu den vorab genannten noch zehn seniorengerechte Wohneinheiten in der Bahnhofstraße, dazu 15 geförderte Wohnungen im Neufahrner Südwesten und 15 auf dem ehemaligen Fußballtrainingsplatz am Auweg. Wie viele Wohnungen genau gebaut werden, ist schwer zu sagen, es sind momentan einige Neubaugebiete in der Planung. Nächstes Jahr erfolgt nach langjähriger Entwicklungsgeschichte die Umlegung der Bauentwicklungsfläche im Neufahrner Osten, wo langfristig Wohnungen für knapp 2000 Menschen entstehen.

Das bedeutet neue Investitionen in die soziale Infrastruktur, was ist geplant?

Nächstes Jahr erst einmal besagte Kinderkrippe, die bis 2018 fertig sein soll. Sicher wird auch im Neubaugebiet Neufahrn-Ost eine weitere Kindertagesstätte entstehen. Derzeit ist unser prognostizierter Bedarf noch abgedeckt, aber mittelfristig muss der Kindergarten in der Dietersheimer Straße neu gebaut werden, auch die Container am Kindergarten Keltenweg werden einem festen Neubau weichen.

Was ist es mit der Mittelschule, dort wartet man sehnlich auf eine Mensa?

2017 steht die Mensa noch nicht auf der Agenda, sicher aber in 2018. Es gibt Stimmen im Gemeinderat, die das Projekt vorziehen möchten, sobald es die Haushaltslage hergibt. Das ist nicht unwahrscheinlich, da es derzeit finanziell ordentlich läuft.

Haben Sie mit solchen Diskussionen um die künftige Buslinie gerechnet?

Leider ist der unumstrittene Nutzen der neuen Linie, nämlich die Verbindung zum Kino und Gewerbegebiet sowie nach Hallbergmoos, in den Hintergrund geraten. Ich bin überzeugt, dass ein Ort in der Größe von Neufahrn ein gutes innerörtliches Busliniennetz braucht, das nun einmal durch konkrete Straßen führt, und bin froh darüber, dass eine Mehrheit im Gemeinderat das auch unterstützt hat. Eine solche Ablehnung eines Busses war mir bisher kaum bekannt und hat mich daher überrascht.

Aus vielen Orten hört man, dass Gemeinden Hallenbäder schließen. Wie ist das in Neufahrn?

Nein, definitiv nicht. Beim Schwimmbad fallen jährlich 750 000 Euro Defizit an, das ist stabil seit Jahren und wird dank energetischer Maßnahmen sogar weniger. Im Gemeinderat ist es unumstritten, dass wir uns das Schwimmbad auch in Zukunft leisten werden.

Nun zur Arbeit im Gemeinderat, als grüner Bürgermeister ohne Mehrheitsfraktion, wie regiert es sich da so?

Ich denke, dass es für die Neufahrner Gemeindepolitik gut ist, dass wir uns zusammenraufen müssen und nicht eine Gestaltungsmehrheit alles durchdrückt. Vielmehr ist alles eine Gemeinschaftssache, und da haben wir immens viel geleistet. "Grüne Kommunalpolitik" ist für mich vor allem eine über das Tagesgeschäft hinaus schauende Politik, die auch künftige Aufgaben im Blick hat und die Qualitäten eines Ortes entwickelt

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