Einfach und sicher:Kostenlos ins Internet

Einfach und sicher: "Freising funkt": Die Projektleiter Max-Josef Kirchmaier, Julia Bönig, Oliver Heimlich und Franz Bernack (v.l.) stellen das Projekt für ein freies City-Wlan im Pop-up-Store vor.

"Freising funkt": Die Projektleiter Max-Josef Kirchmaier, Julia Bönig, Oliver Heimlich und Franz Bernack (v.l.) stellen das Projekt für ein freies City-Wlan im Pop-up-Store vor.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Verein Aktive City hat das Projekt "Freising funkt" gestartet, um die Innenstadt flächendeckend mit freiem Wlan auszustatten. Gesucht werden dafür weitere Partner, bei denen Router aufgestellt werden können

Von Petra Schnirch, Freising

In der Freisinger Innenstadt soll es schon bald möglichst flächendeckend ein kostenloses Wlan-Netz geben. Am Donnerstag hat der Verein Aktive City das Projekt "Freising funkt" offiziell gestartet. Die ersten Bereiche, etwa am Marienplatz, an der Oberen Hauptstraße bis zum Kriegerdenkmal und bei der Chocolaterie Muschler, sind bereits abgedeckt. Als Provider dient die nichtkommerzielle Initiative "Freifunk München".

Ohne Passwort, ohne Anmeldung oder Registrierung kommt man über "muenchen.freifunk.net" einfach ins Internet, es gibt auch keine Zeitbegrenzung. Max Kirchmaier, Vorsitzender der Aktiven City, hofft, dass sich viele Geschäftsleute, Bürger und Vereine beteiligen werden, damit es möglichst keine weißen Flecken gibt. In einem zweiten Schritt soll das Projekt auf ganz Freising ausgedehnt werden. Für Vereinsmitglieder ist das kostenlos. Bei ihnen wird ein Router aufgestellt, die entsprechende Software ist bereits installiert, für Nichtmitglieder kostet der Service inklusive Gerät 45 Euro. Weitere Ausgaben fallen, abgesehen vom Strom, nicht an.

Seit drei Jahren hat die Aktive City nach einer Lösung für ein City-Wlan gesucht, der Wunsch danach war im Stadtrat laut geworden. Großes Handicap dabei war die Störerhaftung, wie Kirchmaier erklärt. Bisher war der Hotspot-Anbieter dafür verantwortlich, wenn brisante oder urheberrechtlich geschützte Daten herunter geladen oder eingestellt wurden. Diese Regelung wurde 2016 durch einige Gerichtsentscheidungen gelockert, beim Freifunk-Netz entfällt laut Kirchmaier ohnehin jegliche Störerhaftung. Auch das eigene Heim- oder Firmennetzwerk sei von der Freifunk-Nutzung komplett abgetrennt und somit geschützt. Zwei Monate lang testete der Verein Funktionsweise und Zuverlässigkeit im Pop-up-Store am Marienplatz. Nun will er gemeinsam mit City-Managerin Julia Bönig verstärkt für "Freising funkt" werben. 16 Partner haben sie schon gefunden, auch die Stadt Freising beteiligt sich.

Der entscheidende Anstoß war von Oliver Heimlich gekommen. Der Diplom-Informatiker wohnt seit einigen Monaten in der Freisinger Innenstadt. Da sein eigenes Internet nach dem Umzug zunächst nicht funktionierte, stieß er auf das offene Freifunk-Wlan eines Nachbarn und machte schließlich die Aktive City darauf aufmerksam. Er leitet die Projektgruppe nun gemeinsam mit Bönig, Kirchmaier und Stadtrat Franz Bernack.

"Wir wollen Besuchern, Kunden und Anliegern ein Zuckerl bieten", sagt Bernack. Man wolle ihnen zeigen, dass in Freising etwas passiert. Besonders während der Stadtsanierung mit Baustellen und Umleitungen ist es dem Verein wichtig, "die Attraktivität der Altstadt zu bewahren und zu erhöhen". Erstes, ehrgeiziges Ziel Kirchmaiers: 100 Mitglieder sollen sich an der Aktion beteiligen, dann wäre eine flächendeckende Versorgung im Zentrum wohl garantiert. Später soll sie auf andere Stadtteile ausgedehnt werden. Über einen einfachen Internetverstärker kann sich daran auch beteiligen, wer selbst keinen Anschluss hat.

Schon jetzt wird das Angebot gut genutzt, das zeigt ein Blick auf die Website www.freisingfunkt.de. Große Kreise auf einer Innenstadt-Karte führen auf, in welchen Bereichen man sich einloggen kann, rote Punkte, wo gerade davon Gebrauch gemacht wird. Die Aktive City plant in den kommenden Wochen - bis Ende März, wenn sie Pop-up-Store und Büro im Asamgebäude räumen muss - regelmäßige Treffen, um das Projekt "Freising funkt" Interessierten vorzustellen. Die genauen Termine stehen noch nicht fest.

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