Ein neuer Lebensabschnitt:Richtungsweisend

Junge Menschen schildern die Erfahrungen, die sie in den ersten vier Wochen ihrer Ausbildung gesammelt haben. Sie alle wollen gern in ihren Berufen weiterarbeiten oder sich zusätzlich fortbilden

Von Melanie Vodermayer, Freising

Fü viele junge Menschen hat am 1. September ein neuer Lebensabschnitt begonnen, als sie an diesem Tag nach der Schulzeit mit einer Ausbildung begonnen haben. Das ist nun auf den Tag genau vier Wochen her. Was haben sie in dieser Zeit erlebt, wie war die Umstellung auf die neue Situation? Die SZ hat mit sechs Auszubildenden gesprochen. Sie schildern, welche Erfahrungen sie bis jetzt gemacht haben, wie ihr typischer Arbeitsalltag aussieht und ob sie schon Pläne für die Zeit danach haben.

Jakob Hofmeister, Ausbildung zum Chemielaboranten an der TUM: "Bis jetzt gefällt mir meine Ausbildung sehr gut. Wir dürfen auch schon viel selber machen, das finde ich sehr gut. Wir haben beispielsweise schon einmal die Viskosität einer Probe bestimmt, also wie zähflüssig eine Flüssigkeit ist. Ich habe insgesamt vor der Ausbildung fünf Praktika gemacht, die alle im chemischen Bereich waren.

Auch in der Schule waren naturwissenschaftliche Fächer, vor allem natürlich Chemie, meine Lieblingsfächer. In der Früh schalten wir meistens erst mal alle Geräte ein, die brauchen nämlich eine gewisse Standardtemperatur. Oft bereiten wir auch schon die Proben, die wir an den Tag untersuchen, am Vortag vor. Ich weiß jetzt, in welche Richtung ich später einmal gehen will, also Richtung Biochemie oder Lebensmitteltechnologie."

azubi

Für Chemie interessiert sich Jakob Hofmeister.

(Foto: privat)

Philipp Schütz, Bachelor im Bereich Luftverkehrsmanagement am Flughafen: "Bisher waren die ersten vier Wochen sehr interessant, ich habe einen guten Einblick in die verschiedenen Bereiche bekommen. Mein Studiengang ist dual, das heißt, ich bin drei Monate hier am Flughafen und die nächsten drei Monate dann in Frankfurt an der Universität. Mein Vater arbeitet am Flughafen, da habe ich schon immer einen Einblick bekommen in die Arbeit. Daneben habe ich ein großes Interesse an der Luftfahrt, und am Flughafen München hat mir die Ausbildung sehr zugesagt. Ich weiß zwar noch nicht, in welcher Abteilung ich später mal landen werde, aber ganz sicher im Bereich Luftfahrt."

Maximilian Oder, Duales Studium zum Diplomverwaltungswirt im Freisinger Landratsamt: "Ich kann bis jetzt nur Positives berichten. Sehr beeindruckt hat mich, dass sich der Freisinger Landrat Josef Hauner sogar persönlich für uns neue Azubis Zeit genommen hat und uns durch das Landratsamt geführt hat. Zurzeit bin ich im Büro vom Landrat und hab auch schon an einigen Sitzungen teilgenommen. Ich hatte schon immer Interesse an Gesetzestexten und allgemein am Rechtlichen.

lra

Magdalena Gojani schätzt den Kontakt zu Kunden.

(Foto: privat)

Zusätzlich mag ich auch gerne den Kontakt zu Menschen und die Ausbildung hier im Landratsamt ist sehr vielseitig, da wir im Laufe der drei Jahre in verschiedenen Abteilungen sein werden. Derzeit habe ich noch nicht über die Zeit nach der Ausbildung nachgedacht, aber eigentlich habe ich nichts anderes vor."

Magdalena Gojani, Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellte im Landratsamt: "Zurzeit bin ich in der KFZ-Zulassungsstelle. Das gefällt mir sehr, weil ich viel Kontakt mit den Kunden habe. Die Einführungswoche, die von den älteren Auszubildenden organisiert wurde, hat mir auch sehr Spaß gemacht. Ich habe in den Pfingstferien hier schon ein Praktikum gemacht und das hat mir so gut gefallen, das ich mich danach für die Ausbildung beworben habe. In welche Abteilung ich nach meiner Ausbildung bin, da kann ich mich noch nicht festlegen. Aber ich möchte mich auf jeden Fall danach weiterbilden." Theresa Gilch, Ausbildung zur Mechatronikerin am Flughafen: "Die ersten Wochen waren ganz schön. Wir hatten viele Schulungen zur Einführung und haben in den ersten drei Tagen mit allen Azubis eine kleine Einführung gehabt. Da ging es vor allem um das Teambuilding. Jetzt hat die Arbeit begonnen, zurzeit lerne ich das Feilen. Mein Papa arbeitet auch im technischen Bereich, wir haben eine kleine Werkstatt zu Hause, so habe ich von klein auf schon mitgeholfen in der Werkstatt. Letztes Jahr habe ich ein Praktikum am Flughafen gemacht und dann war für mich klar, das ich eine Ausbildung zur Mechatronikerin machen will. Jetzt steht für mich erst mal die Ausbildung im Vordergrund, aber danach will ich mich schon immer wieder weiterbilden."

Patricia Richter, Ausbildung zur Biologielaborantin an der TU in Weihenstephan: "Es war bis jetzt alles super und hat mir sehr viel Spaß gemacht, im Labor zu arbeiten und Experimente durchzuführen. Der Lernstoff ist allerdings schon sehr viel, das ist echt knackig. Bis jetzt hatte ich eine Woche Berufsschule, normalerweise sind es immer zwei Wochen. Seit ich fünf Jahre alt war, habe ich den Wunsch, später einmal im wissenschaftlichen Bereich zu arbeiten. Ich habe vorher zwei Praktika im Labor gemacht und es hat mir sehr gut gefallen. Am Morgen haben wir immer eine Besprechung, in der aktuelle Versuche besprochen werden oder welche Experimente heute anstehen. Danach starten wir dann mit den Versuchen und tragen die Ergebnisse alle in das Laborbuch ein. Nach meiner Ausbildung werde ich dann mein Abitur nachholen und dann studieren, auch in die Richtung Biologie."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: