Ehemaliger Moosburger Stadtrat ist tot:Trauer um Johann Zitzlsberger

Er war kein Mann der lauten Worte, seine Redebeiträge trug er stets mit Bedacht vor. Aber Johann Zitzlsberger trat entschieden für seine Überzeugungen und vor allem seine Mitmenschen ein - ob als Stadtrat der Linken, Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins Tante Emma oder Sprecher der Bürgerinitiative für einen Hochwasserschutz in der Moosburger Isarsiedlung. Vergangene Woche ist Zitzlsberger nach schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren gestorben. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn.

Zitzlsberger nahm sich vor allem der sozialen Themen an. Als er 2014 erstmals zur Kommunalwahl antrat und vorher in mühevoller Arbeit 180 Unterstützerunterschriften sammeln musste, um zugelassen zu werden, schrieb er sich etwa den sozialen Wohnungsbau oder eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen auf die Fahne. Für Letztere machte er sich schon vor seiner Laufbahn als Kommunalpolitiker, etwa in Leserbriefen, stark, aber auch während seiner Zeit im Stadtrat. Dort arbeitete er sich zudem nach und nach in viele andere lokalpolitische Themen ein, fragte einfach nach, wenn ihm als Neuling mal etwas nicht klar war.

Ende November 2017 stellte sich dann überraschend heraus, dass Zitzlsberger, der erste Linken-Stadtrat in Moosburg, sich noch vor dem Ende der Amtszeit zurückzieht. Nachdem er zuvor sechs Monate lang aus gesundheitlichen Gründen an keiner Sitzung mehr teilgenommen hatte, erklärte er, seinen Sitz im Stadtrat abzugeben. Ihm folgte Stefan John nach.

In den sozialen Netzwerken drückten in den vergangenen Tagen viele Moosburger ihre Trauer und Anteilnahme aus, als sie von Zitzlsbergers Tod erfuhren. Auch im Stadtrat trauert man nicht nur um den Ex-Kollegen, sondern vor allem den Menschen Johann Zitzlsberger. So schrieb Alfred Wagner auf Facebook: "Lieber Hans, ich werde an den hintersinnigen Humor, der Deinen Redebeiträgen innelag, immer wieder gerne zurückdenken."

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