E-Autos im Landkreis:Fahren unter Strom

Lesezeit: 2 min

Moritz Strey (Energiewendebeauftragter), Landrat Josef Hauner, Dominik Schwegler (Stadtwerke) und Stefan Festl (Landratsamt) bei der Einweihung. (Foto: Marco Einfeldt)

168 Elektroautos sind im Landkreis angemeldet. Aufladen kann man sie an 23 E-Tankstellen in Freising und Umgebung. An der neuen Station am Landratsamt zahlt man die Rechnung einfach mit dem Handy.

Von Melanie Vodermayer, Freising

Der Freisinger Landrat Josef Hauner ist sich sicher: "Das ist der richtige Schritt in die Zukunft." Am Mittwoch weihte er auf dem Parkplatz am Landratsamt eine neue Ladesäule für Elektroautos ein. 20 000 Euro hat das Projekt gekostet, drei Viertel davon übernimmt der Landkreis, ein Viertel kommt von den Freisinger Stadtwerken. "Das ist momentan die modernste Ladestation im ganzen Landkreis", sagte Dominik Schwegler von den Stadtwerken.

Die Ladesäule ist für jeden frei zugänglich, bezahlt werden kann ganz bequem mit dem Handy. Dabei muss es nicht unbedingt ein Smartphone sein, auch Prepaidhandys können verwendet werden, einzige Voraussetzung ist, dass der Mehrwertdienst aktiviert ist. Das Aufladen kostet 2,49 Euro pro angefangener Stunde. Die neue Ladesäule am Parkplatz des Freisinger Landratsamtes ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und der Stadtwerke.

"Wenn beide ein gleiches Ziel haben, kann nur was Gutes dabei rauskommen", sagte Josef Hauner. "Es ist aber nur ein kleiner Schritt in Richtung Energiewende." Das Thema Energiewende beinhaltet insgesamt drei Bereiche: Strom, Wärme und Mobilität. "Beim Aspekt Strom sind wir schon sehr weit, 70 Prozent des verbrauchten Stroms werden im Landkreis erzeugt", sagte Hauner. Bei Wärme und Mobilität habe man allerdings noch einen großen Nachholbedarf. Durch den Einwohnerzuwachs im gesamten Landkreis Freising sei der Verkehr ein zentrales Thema, dabei sollten die Auswirkungen auf das Klima möglichst gering sein. "Einen großen Beitrag dazu leisten die Elektrotankstellen", so Hauner.

Im gesamten Landkreis gibt es mittlerweile 23 E-Tankstellen, allein 14 davon sind in Freising zu finden. Auch die Freisinger Bank bietet demnächst eine solche E-Tankstelle auf ihrem Kundenparkplatz der Hauptfiliale an der Münchner Straße an. Von Donnerstag, 1. September, an kann man dort sein Elektroauto in weniger als 30 Minuten um bis zu 80 Prozent aufladen. Der Service ist noch bis Ende des Jahres kostenlos.

Der Strom für alle E-Tankstellen im Landkreis kommt zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen. "E-Autos sind heutzutage immer noch Exoten, das muss sich dringend ändern", sagte Hauner. Im Landkreis Freising seien derzeit 168 E-Autos angemeldet, die Zahl müsse sich deutlich erhöhen. Die Gemeindeverwaltungen sind dabei Vorreiter, viele besitzen schon ein Elektroauto. Bei jeder Anmeldung im Landratsamt gibt es einen Aufkleber mit dem Slogan "Ich fahre voran" dazu.

An der neuen Ladestation am Landratsamt können gängige Elektroautos mit 22 Kilowatt pro Stunde sehr schnell aufgeladen werden. Dazu muss ein sogenannter Typ-2-Stecker, der von der EU-Kommission festgelegte Standardstecker, einfach in eine von den beiden Steckdosen gesteckt werden. Einen Überblick über E-Tankstellen bieten diverse Homepages im Internet, unter anderem www.lemnet.org/de oder www.goingelectric.de. Da kann man auch sehen, ob die Ladestation gerade frei ist.

"Eine Voranmeldung ist nicht nötig, die Parkgebühren entfallen ebenfalls, wenn man sein Elektroauto hier auf den Parkplatz auflädt", sagte Dominik Schwegler. Ein automatischer Riegel in der Ladestation verhindere, dass jemand das Kabel absteckt, bevor das Auto aufgeladen ist.

Das Freisinger Landratsamt habe auf seiner Agenda auch eine Ladestation für E-Bikes, aber das sei etwas komplizierter als bei den E-Autos, da es hier noch für jedes E-Bike eine eigene Ladestation geben müsse, erläuterte Stefan Festl vom Landratsamt.

© SZ vom 25.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: