Dokumentarfilm:Luftkrieg im südlichen Landkreis

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Die Bombardierung Freisings am 18. April 1948 hat Spuren hinterlassen. Auch darum geht es in dem Film "Als der Luftkrieg in unsere Heimat kam".

(Foto: privat)

Das Cineplex-Kino zeigt die Angriffe am Ende des Zweiten Weltkriegs, die KZ-Außenstelle Neufahrn und die Fliegermorde in Eching im Dokumentarfilm des Heimatforschers Ernst Keller.

Von Birgit Goormann-Prugger, Neufahrn

In Sondervorstellungen präsentiert das Cineplex Neufahrn kommende Woche den Dokumentarfilm "Als der Luftkrieg in unsere Heimat kam" von Ernst Keller. Die Vorstellungen finden am Donnerstag, 18. Februar, um 17 Uhr und am Sonntag, 21. Februar, um 12.40 Uhr im Neufahrner Kino statt. Die Dokumentation beschäftigt sich mit Geschichten um den Luftkrieg in den Jahren 1944 und 45 im südlichen Landkreis Freising, mit der KZ-Außenstelle Neufahrn, mit den Fliegermorden in Eching und vielem mehr. Ausführlich widmet sich der Film den chronologischen Abläufen bei der Bombardierung von Freising am 18. April 1945. Erstmalig werden Original-Bilder und Dokumente aus US-Archiven vom Bombenangriff gezeigt. Ebenso versucht der Film exemplarisch, Einzelschicksale anhand Zeitzeugeninterviews und Archivmaterial der rund 224 Opfer nachzuzeichnen. Unter den Opfern sind auch Angehörige von zwei Prominenten: Rainer Maria Schießler, der bekannte Oktoberfestpfarrer mit eigener Sendung im BR, hatte am Bahnhof Freising seine Großeltern bei der Detonation einer Bombe verloren.

Seine Geschichte ist Teil des Films. Der zweite Prominente ist der bekannte Produzent und Regisseur Armin Maiwald (Erfinder der "Sendung mit der Maus"). Er hatte seinen Vater durch tragische Umstände am Güterbahnhof verloren. Auch diese Geschichte wird dargestellt. Der Film "Als der Luftkrieg in unsere Heimat kam" ist eine aufwendig recherchierte, zweistündigen Dokumentation des Fürholzener Heimatforschers Ernst Keller. Die eigentliche Filmpremiere Ende Januar im Freisinger Asamsaal war eine Kooperationsveranstaltung des Stadtarchivs der Stadt Freising, des Kreiskrieger- und Soldatenverbandes Freising sowie des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Ernst Keller und sein Team hatten mehrere Jahre lang zum Thema Kriegsende, speziell zum Thema der Bombardierung Freisings im April 1945, eine enorme Zahl schriftlicher und bildlicher Quellen zusammengetragen und gesichtet, rund 70 Zeitzeugen befragt und die Erinnerungen aufgezeichnet. Die Ergebnisse dieser umfassenden Recherchearbeit sind nun in dem zweistündigen Film zusammengefasst, der sich mit dem Kriegsende in einzelnen Regionen des heutigen Landkreises Freising und den Geschehnissen der Bombardierung in der Stadt Freising befasst. Schon 2008 war unter Kellers Federführung ein viel beachteter Film entstanden: "Damals . . . Unsere Heimat in der Zeit der Weltkriege". Danach hatten die weiteren Forschungen des Fürholzeners unter anderem zur Entdeckung von Flugzeugteilen aus dem Zweiten Weltkrieg geführt. Die amerikanische Maschine war nach einem Luftkampf nahe Fürholzen abgestürzt, und das Schicksal des Piloten konnte 69 Jahre nach dessen Tod aufgeklärt werden.

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