60-Millionen-Euro-Projekt:Die neue Schule im Steinpark

60-Millionen-Euro-Projekt: Auf dem Gelände der früheren Steinkaserne im Norden Freisings entsteht ein neuer Stadtteil. Einen großen Kindergarten gibt es für die Familien schon.

Auf dem Gelände der früheren Steinkaserne im Norden Freisings entsteht ein neuer Stadtteil. Einen großen Kindergarten gibt es für die Familien schon.

(Foto: Marco Einfeldt)

Einheimische Architekturbüros haben im Realisierungswettbewerb für die neue Grund- und Mittelschule im Steinpark keine Chance. Die voraussichtlichen Baukosten für das Mammutprojekt sind um 20 Millionen Euro gestiegen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die neue Schule im Steinpark ist ein weiteres Mammutprojekt, das die Stadt Freising in den nächsten Jahren zu schultern hat. Und sie wird wohl auch noch teurer als zunächst gedacht. Noch im vergangenen Jahr war von Baukosten in Höhe von 40 Millionen Euro die Rede gewesen. Mittlerweile sind es wohl 60 Millionen. Diese Summe jedenfalls nannte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Dienstag am Rande der Bürgerversammlung in Sünzhausen.

Zuvor war dem städtischen Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport die Auslobung für den Realisierungswettbewerb vorgestellt worden. 42 Architekturbüros haben sich für den Wettbewerb beworben. 27 wurden schließlich ausgewählt. Das Projekt sei so gewaltig, sagte Johann Peter Kellerer vom Planungsbüro "Kellerer und Kellerer", dass es für die örtlichen Architekturbüros nicht zu stemmen sei. "Sie hätten nur eine Chance gehabt, wenn sie sich zu Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen hätten." Für ein Projekt mit diesen Ausmaßen brauche man ein Team von mindestens 30 bis 40 Mitarbeitern.

Die Grundschule soll alle Neustifter Kinder aufnehmen

60-Millionen-Euro-Projekt: Auf diesem Grundstück vor dem ehemaligen Stabsgebäude soll einmal die neue Schule im Steinpark stehen.

Auf diesem Grundstück vor dem ehemaligen Stabsgebäude soll einmal die neue Schule im Steinpark stehen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Im September 2014 hatte der Kulturausschuss beschlossen, dass im Steinpark eine Grund- und eine Mittelschule neu gebaut werden sollen. Die Grundschule soll alle Kinder aus dem Sprengel Neustift inklusive der bisherigen Sternschule aufnehmen. Die Regierung von Oberbayern hat dafür 20 Klassen genehmigt. Die neue Mittelschule im Norden der Stadt wird 24 Klassen haben und von den Kindern aus dem Bereich "links der Isar", also auch den bisherigen Schülern der Paul-Gerhardt-Schule besucht werden. Ausdrücklich sollen beide Schulen "inklusiv" sein und über ausreichende Ganztagsangebote verfügen.

Ein Grund für die Kostensteigerung ist die Anpassung des Raumprogramms. Laut Robert Naujokat von der Freisinger Stadtverwaltung hat sich nämlich herausgestellt, dass die Fläche für die Bereiche Mensa und Küche nicht ausreiche und deutlich erweitert werden müsse, vor allem auch, um die Auflagen für die Mittagsbetreuung zu erfüllen. Außerdem soll die geplante Dreifachturnhalle nicht nur für Schulveranstaltungen, sondern auch für Vereine und andere Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen genutzt werden können.

Das empfehle sich auch vor dem Hintergrund der anstehenden Sanierungsmaßnahmen in der Luitpoldhalle und im Asamkomplex. Mit der Halle im Steinpark stünde der Stadt so eine neue Spielstätte zur Verfügung, erklärte Naujokat. Das begrüßte auch Bürgermeisterin Eva Bönig. "So haben wir uns das auch vorgestellt, ein neuer Veranstaltungssaal für den Freisinger Norden. Das Geld sollten wir wirklich in die Hand nehmen", sagte sie. Für die Ausstattung der Dreifachturnhalle als Veranstaltungssaal, der für mehr als 200 Personen gedacht ist, muss die Stadt 326 000 Euro zusätzlich aufbringen. Das liegt vor allem an den erhöhten Brandschutzauflagen.

Der Preis für den besten Entwurf ist mit 75 000 Euro dotiert

Die erste Preisrichtervorbesprechung findet bereits am kommenden Freitag statt. Danach soll der Auslobungstext noch einmal verfeinert, am 27. Oktober dem Freisinger Stadtrat vorgestellt und dann schließlich an die beteiligten Architekturbüros versandt werden.

Für November ist ein erster Abstimmungstermin mit den Architekturbüros vorgesehen, das Preisgericht tagt im Februar 2017. Der erste Preis ist mit 75 000 Euro dotiert, der zweite mit 49 000, der dritte mit 34 000 und der vierte mit 23 000 Euro. Wenn alles klappe und der Zeitplan eingehalten werden könne, dann könne man im Jahr 2022 mit der Inbetriebnahme der neuen Schule im Steinpark rechnen. Bis dahin gebe es aber noch einiges zu tun, mahnte Johann Peter Kellerer.

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