Die Eishalle für Freising:Ein Leuchtturmprojekt

Der Bauausschuss genehmigt die "sehr gelungenen" Pläne für den Bau einer Eishalle in der Luitpoldanlage. Der Stadtrat entscheidet noch am Donnerstag über die Finanzierung des 5,3 Millionen Euro teuren Projekts.

Kerstin Vogel

- Seit gut 20 Jahren wird in Freising bereits über den Bau eines Eisstadions diskutiert und zum Teil mit harten Bandagen gestritten - jetzt hat die Stadt endlich den Bauantrag dazu eingereicht. Bei der Genehmigung waren keine Probleme mehr zu erwarten, die Mitglieder des Bauausschusses stimmten am Mittwoch einhellig zu. Am heutigen Donnerstag muss nun noch der Stadtrat einen endgültigen Beschluss zur Art der Finanzierung fassen und dann steht dem Bau und einer Einweihung zur Saison 2013/2014 wohl endgültig nichts mehr im Weg. Nach aktuellem Stand wird das Projekt rund 5,3 Millionen Euro kosten.

Ursprünglich hatte die Stadt bereits im Juli dieses Jahres, spätestens aber im August mit dem Bau des Eisstadions beginnen wollen, um einen Teil der Anlage schon im Herbst in Betrieb nehmen zu können. Doch das Projekt wurde noch einmal verschoben - unter anderem, weil Vorgaben des Gestaltungsbeirats geprüft und eingearbeitet werden mussten. Außerdem standen noch Ergebnisse notwendiger Gutachten zum Brandschutz und den Lärmemissionen aus.

Betrachtet man die am 20. August eingereichte Planung für die Freisinger Eishalle, so wird sich das lange Warten der Freisinger Eissportler am Ende zumindest gelohnt haben. Mit einem transparenten Kubus auf einem abgerundeten, etwas breiteren Sockel dürfte das Stadion den zuletzt formulierten Anspruch eines "Leuchtturmprojekts" für Freising zumindest optisch einigermaßen erfüllen (Bild oben). Unter anderem konnte das Technikgebäude wie von den Gestaltungsexperten gefordert im Osten in den zweigeschossigen Neubau integriert werden.

Die weitere Anregung des Beirats, zumindest im Bereich des Sockels "Gründächer" vorzusehen, wurde nach eingehender Prüfung jedoch verworfen, wie es am Mittwoch im Bauausschuss hieß. Noch nicht vom Tisch ist dagegen die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage auf dem Hauptdach zu installieren. Hier wird aktuell noch nach einer möglichst leichten technischen Lösung gesucht. Der Gastronomiebereich wird im Westen des Gebäudes ebenfalls integriert, die neuen Tribünen auf einer Empore an der Nordseite bieten insgesamt rund 400 Zuschauern Platz. Der Eingang wird ebenfalls auf der Nordseite des Stadions zu finden sein. Damit ist die Halle wie bisher von der Moosachseite her zu erreichen, geparkt werden kann natürlich auf dem großen Parkplatz in der Luitpoldanlage.

Ausdrücklich wird die neue Eishalle auch für andere Veranstaltungen wie etwa Beach-Volleyball-Turniere genehmigt, nicht aber für Musikkonzerte, wie Christoph Spies von der Stadtverwaltung am Mittwoch sagte. Die geschlossene Hülle des Stadions ermöglicht es den nun vorliegenden Gutachten zufolge, die Lärmgrenzwerte in der Umgebung einzuhalten. Das gelte auch bei Betrieb in der Nacht, versicherte Spieß. Lange diskutiert wurde im Bauausschuss über das Projekt nicht mehr - und CSU-Stadtrat Josef Schrädler fasste zusammen, was wohl alle dachten: Die Planung sei sehr gelungen, sagte er, "und ich möchte jetzt zustimmen".

Die Finanzierung des Stadionprojekts soll nach Wunsch der Stadt über ein Zwischenfinanzierungsmodell abgewickelt werden, für das auch schon Angebote abgegeben worden sind. Über das günstigste muss an diesem Donnerstag um 19 Uhr der Freisinger Stadtrat entscheiden. Leistungen in Höhe von 600 000 Euro trägt außerdem der Förderverein Eisstadion zum Bau der Halle bei. Insgesamt wurden dafür bereits 300 000 Euro an Barspenden gesammelt. Denkbar wäre aber auch, dass sich der Verein in Form von Handwerkerarbeit oder Material beteiligt. Mit der Ausschreibung ist Mitte November zu rechnen, Baubeginn soll nach aktuellem Stand im April 2013 sein.

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