Der Wunsch ist da:Minister Magerl

Die Kreis-Grünen haben große Pläne für das Wahljahr 2013

Kerstin Vogel

- Der Kreisverband der Grünen wird weiterhin von den beiden Sprechern Claudia Bosse und Klaus-Dieter Walter geleitet. Die Mitglieder sprachen dem Führungsduo bei der Jahreshauptversammlung am Mittwoch nahezu einstimmig das Vertrauen dafür aus, die Partei gut durch das bevorstehende Superwahljahr zu bringen. Einen Wechsel gab es bei der Kassenführung: Andrea Breu hatte sich nicht zur Wiederwahl gestellt, sie wurde von Wolfgang Rath abgelöst. Beisitzer sind weiterhin Robert Wäger, Angelika Werner-Ripperger und Reinhard Kastorff.

Vor der Vorstandswahl hatte Helga Stieglmeier der "grünen Hochburg Freising" herzliche Grüße vom Landesvorstand überbracht und die mehr als 30 erschienenen Mitglieder noch einmal darauf eingeschworen, "schwarz-gelb bei den Wahlen 2013 abzulösen". Ob im Bund oder im Freistaat Bayern, überall herrsche Chaos, sagte Stieglmeier und auch auf regionaler Ebene zeige sich unter anderem am Beispiel der zweiten Stammstrecke: "Sie können es einfach nicht." Als eine erste Bewährungsprobe für das geplante neue Regierungsbündnis in Bayern nannte sie das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren, das die Grünen gemeinsam mit den künftigen Wunschpartnern in der Staatsregierung, den Freien Wählern und der SPD, vorantreiben wollten.

Ein paar der großen "grünen" Themen wurden anschließend kurz umrissen - unter anderem erneuerte der Grünen-Bundestagskandidat Michael Stanglmaier seine Forderung nach neuen Mobilitätskonzepten, um den Individualverkehr zu reduzieren und warb für seine Idee, Schnellbusse für Pendler zu etablieren. Kreisrat Toni Wollschläger mahnte einmal mehr den enormen Flächenverbrauch im Freistaat Bayern an. Die Finanznot bringe viele Gemeinden dazu, immer neue Gewerbegebiete auszuweisen, in der Hoffnung, dass das dann schon irgendwie Geld in die Kassen spülen werde, kritisierte er. Erster Ansatz für eine Lösung müsse es daher sein, die Gemeindefinanzierung zu reformieren, so seine Forderung.

Ausführlich und durchaus kontrovers diskutiert wurde in der Jahreshauptversammlung die Frage, ob sich der Kreisverband eine Kreisgeschäftsstelle leisten soll oder nicht. Es gehe darum, ein Büro in Freising zu mieten und dort eine "kleine Zentrale" zu bilden, in der vielleicht auch die Mandatsträger einmal anzutreffen seien und sich die Grünen präsentieren könnten, schilderte Beisitzer Robert Wäger die Idee. Andererseits würde das natürlich die Kasse des Kreisverbandes belasten und dieses Geld - das war auch die Meinung einiger Mitglieder - wäre in die anstehenden Wahlkämpfe wohl besser investiert. Die Freisinger Ortssprecherin Susanne Günther argumentierte dagegen, dass man mit so einer Kreisgeschäftsstelle auch gleich ein zentrales Lager für all die Materialien hätte, die man unter anderem für Wahlkämpfe und Veranstaltungen brauche. Der Freisinger Ortsverband würde sich daher finanziell beteiligen, stellte sie in Aussicht. Am Ende sprach sich eine Mehrheit der Mitglieder dafür aus, die Idee mit der Geschäftsstelle zumindest weiterzuverfolgen.

Die übrigen Ziele für das kommende Jahr hatte Sprecherin Bosse dann schnell und einfach formuliert: "Wir wollen einen in den Bundestag bringen", sagte sie mit Blick auf Stanglmaier - und wir wollen "einen als Minister", so der Wunsch, der sich natürlich an die Adresse des Freisinger Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Magerl richtete.

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