Der Furtner macht wieder auf:Ab Ende April gibts wieder Bier - für ein Jahr.

Bauunternehmer Andreas Adldinger, Architekt Reinhard Fiedler und der Informatiker Frank Hager stehen alle voll im Beruf - die Gastronomie lässt sie dennoch nicht los.

Birgit Goormann-Prugger

Freising "Es ist kein Aprilscherz, wirklich nicht", versichert Andreas Adldinger, CSU-Gemeinderat und Kreisrat und von Beruf Bauunternehmer. Zusammen mit Reinhard Fiedler, Architekt und Stadtrat bei der "Freisinger Mitte" und Frank Hager, engagiert bei Fiedlers Verein "Prima Leben und Stereo" und von Beruf Informatiker, will Adldinger den Freisinger Furtner-Bräu wiederbeleben. Wenn auch nur für ein Jahr. Nachzulesen war das schon am Wochenende auf Facebook. Dort werden für die geplante Eröffnung Ende April Schankkellner und Bedienungen gesucht

Adldinger, Fiedler und Hager wollen das seit 2007 leer stehende Freisinger Traditionsgasthaus, das seit dem Jahr 1531 - damals sogar mit eigener Brauerei - betrieben wurde, nicht etwa selbst bewirtschaften, sondern es verpachten und zwar an Franziska Kreuter. "Sie arbeitet in Weihenstephan und würde den Betrieb in Teilzeit erledigen". Das Trio betreibt auf diese Weise, also als Verpächter, auch das "Schneiders", und hatte sich mit dem gleichen Konzept auch für den Lindenkeller beworben. Dort hatten aber Andreas Eckert und Dino Corda vom Neustifter Lokal "B-Trieb" den Zuschlag erhalten.

In Betrieb genommen werden soll nur der große Gastraum des Furtner-Bräu. Die Theke wird erneuert. Wasserleitungen, Stromnetz und die Toilettenanlagen sollen so weit instand gesetzt werden, dass sie wieder nutzbar sind. "Das Lokal hat noch vier Nebenzimmer, aber das wäre nicht zu machen gewesen", so Adldinger. Besitzer des Furtner-Bräu ist Louis Praetner, der für den gesamten Bereich zwischen Praetner-Haus und Furtner-Bräu ein Gesamtkonzept entwickeln will. Doch die Planungen dafür sind noch längst nicht abgeschlossen. Ein städtebauliches Konzept sieht für den Bereich zwischen Furtner- und Stieglbräugasse auch einen Biergarten, ein Gästehaus und Wohnungen vor. Bis es soweit ist und die Vorstellungen der Stadt und des Denkmalschutzes umgesetzt sind, wollen Adldinger, Fiedler und Hager wieder Leben in den verlassenen Furtner-Bräu bringen. "Wir gehen jeden Tag an diesem leeren Haus vorbei, wir kennen es alle noch aus früheren Zeiten und dann haben wir Louis Praetner einfach mal gefragt. Er war sehr angetan von unserer Idee, aber er hat uns gleich gesagt, dass er uns keinen Zehn-Jahres-Pachtvertrag geben kann". Geöffnet wird ab Ende April jeden Abend um 18 Uhr, ob es auch am Wochenende einen Frühschoppen geben wird, sei noch nicht geklärt. Die Anwohner müssen keine Angst davor haben, dass dort ein neues Nachtlokal entsteht. Geschlossen werden soll zu zivilen Zeiten, also gegen ein Uhr nachts.

Die Küche in dem Lokal bleibt geschlossen, "die ist gar nicht mehr da", so Adldinger. Zum Bier in der Kneipe gibt's höchstes ein paar kleine Snacks. Willkommen sind natürlich die Freisinger Studenten, aber auch ältere Gäste. "Und dazu zähle ich alle, die eben nicht mehr Studenten sind", erläutert das Andreas Adldinger. Warum engagieren sich drei Personen, die alle im Beruf stehen, so für die Gastronomie? "Das geht, weil wir das Lokal ja nicht selber betreiben und es auch keine Dauerbelastung ist", erklärt Adldinger. Es sei klar, dass die Sache in einem Jahr vorbei ist, "wir wollen damit auch nicht etwa den Fuß in der Freisinger Gastroszene haben." Er und seine zwei Kompagnons seien viel unterwegs und interessierten sich für verschiedene Lokal-Konzepte. "Wir sehen das Projekt Furtner-Bräu auch ein wenig als kulturelles Engagement", so Adldinger.

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