Den Echingern reichts:Zu viel Stau, Lärm und Dreck

Mit einem Demonstrationszug protestieren 100 Echinger Bürger gegen den täglichen Schwerlastverkehr im Ort und fordern Unterstützung von der Staatsregierung in dieser Sache. Doch die sieht keine Möglichkeit, das zu ändern.

Von Klaus Bachhuber

Noch enger als sonst im nachmittäglichen Berufsverkehr ist es am gestrigen Donnerstag auf der Echinger Hauptstraße zugegangen. An die 100 Echinger Bürger demonstrierten auf der Straße gegen die massive Verkehrsbelastung durch den täglichen Schwerlastverkehr im Ort. Mit Slogans wie "Stau, Lärm und Dreck - die Lkw müssen weg" oder "Eching ohne Lkw - war des schee" forderten die Demonstranten energisch ein konsequentes Durchfahrtsverbot für Lastwagen. Derzeit gilt dort gerade ein halboffizielles Nachtfahrverbot.

Im Echinger Kommunalwahlkampf und auch danach wurden Unterschriften für das Durchfahrtsverbot gesammelt. Weit mehr als 700 wurden am gestrigen Donnerstag zum Abschluss der Demonstration an den Echinger Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) übergeben, um den Bemühungen der Gemeinde in dieser Sache mehr Nachdruck zu verleihen. Eching argumentiert damit, dass für alle Verkehrsbeziehungen höherrangige Straßen in vertretbarer Entfernung als Alternative für die Lastwagenfahrer bereit stünden. Der Ort ist umringt - von Nord nach Süd - von Autobahn A 92, Bundesstraße B 11, Bundesstraße B13 und Autobahn A9. Auf oder nahe beim Gemeindegebiet sind diese verzahnt durch ein Autobahnkreuz und vier Autobahnanschlussstellen. Wer sollte da noch durch Eching fahren müssen, der nicht direkt im Ort etwas zu tun hat? Das fragen sich die Echinger. Anordnen müsste das Durchfahrtsverbot das Freisinger Landratsamt, aber das werde von der Regierung an der kurzen Leine geführt. Für die Staatsbehörde sind Staatsstraßen zum freien Verkehr da, egal, welche Alternativen sich böten, heißt es. Vergangenes Jahr wurde als Versuchsprojekt immerhin ein Nachtfahrverbot für Lastwagen zugestanden, das auf wenige Monate befristet war. Auch Monate danach stehen diese Verbotsschilder immer noch, in halbamtlicher Lesart deshalb, weil die Evaluierungsphase des Versuchs noch laufe. Erbracht habe der Versuch nach Darstellung der Gemeinde Eching, dass mit dem Nachtfahrverbot für Lastwagen an der Hauptstraße gesetzlich garantierte Belastungsgrenzwerte eingehalten werden könnten, die ohne Sperre permanent überschritten würden. Zu der Demonstration hatten noch im Echinger Gemeinderatswahlkampf die "Bürger für Eching" aufgerufen, die sie auch organisiert und angemeldet haben. Nach der Wahl hat die Gruppierung alle anderen Echinger Parteiungen zur Beteiligung eingeladen, um breitestmögliche Akzeptanz herzustellen. Freie Wähler, FDP und "Echinger Mitte" haben sich als Co-Veranstalter angeschlossen. CSU, SPD und Grüne blieben der Aktion allerdings fern.

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