Dem Bedarf angepasst:Mehr Verbindungen in der Hallertau

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MVV reagiert auf Beschwerden über zu volle Busse und bietet einige zusätzliche Fahrten an

Von Peter Becker, Freising

Der Münchner Verkehrsverbund (MVV) und der Landkreis Freising verbessern die Busverbindungen in der Hallertau. Die bestehenden Angebote werden in Rudelzhausen, Au und Nandlstadt dem steigenden Bedarf angepasst. Nach wie vor schlecht schaut es dagegen mit einer Busverbindung von Wang über Moosburg nach Freising aus. Der MVV darf keine Linie anbieten, weil es auf einem Teilabschnitt bereits einen Anbieter gibt. Auf den müsse die Gemeinde wegen einer Erweiterung seines Angebots zugehen, empfahl Robert Scheubeck vom MVV in einer Sitzung des Planungsausschusses des Kreistags.

Schlechte Karten hat auch die Gemeinde Langenbach mit ihrem Wunsch nach einer direkten Anbindung zum Flughafen. Den Langenbachern sei es zuzumuten, mit dem Zug nach Freising zu fahren und dort in den Flughafenbus umzusteigen. "Das ist ein Superangebot", sagte Scheubeck.

Die Gemeinde Attenkirchen und der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hatten zusätzliche Fahrten und den Einsatz größerer Busse auf den Linien 602 und 603 von Mainburg nach Freising vorgeschlagen. Erstere fährt über Attenkirchen, letztere über Nandlstadt. Die Gemeinde Attenkirchen hatte bemängelt, dass es keine Fahrten nach 20 Uhr gebe. Wer im Einzelhandel arbeitet, habe deshalb keine Möglichkeit, das MVV-Angebot zu nutzen. Außerdem klagt die Gemeinde über die hohe Auslastung der Busse an Samstagen. Bisweilen müsste Fahrgästen aus Sicherheitsgründen die Mitfahrt verweigert werden. Die Gemeinde Attenkirchen hält es für sinnvoll, mehr Fahrtgelegenheiten für Jugendliche und Flüchtlinge zu schaffen. Ebenso argumentiert der VCD.

Der MVV bestätigt die Beschwerden über zu volle Busse, die obendrein mit Kinderwagen zugestellt sind. Er reagiert darauf mit zusätzlichen Fahrten an den Vormittagen und an den Wochenenden auf der Linie 602. Damit einher geht eine Optimierung des Angebots auf der Linie 603. Der Landkreis rechnet mit Mehrkosten in Höhe von 53 000 Euro pro Jahr. Dem Erweiterungsangebot muss auch der Landkreis Kelheim zustimmen.

Eine zusätzliche Fahrt bietet der MVV mit dem Fahrplanwechsel im Dezember auf der Linie 683 von Mauern nach Moosburg an. Beantragt hatte dies die Gemeinde Mauern, um Asylbewerbern Arztbesuche oder die Teilnahme an Integrationskursen in Moosburg sowie Freising zu ermöglichen. Neu ist ein Fahrtenpaar, das um 12.27 Uhr an der Moosburger Realschule startet. Rückfahrt ist um 12.50 Uhr. Andere Fahrten werden zeitlich verschoben. Im Gegenzug streicht der MVV Fahrten zwischen Nandlstadt und Hörgertshausen nach Gammelsdorf, die sich als unrentabel herausgestellt haben. Sie waren erst Ende 2015 eingeführt worden. Durch die Anpassungen entstehen dem Landkreis Mehrkosten in Höhe von etwa 2000 Euro im Jahr.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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