Debatte in Neufahrn:Friedhof wird erweitert

Gemeinde lässt außerdem Wege für Rollstuhlfahrer kiesen

Ein Thema, das auf landespolitischer Ebene regelmäßig für Kontroversen sorgt, könnte bald auch am Beispiel Neufahrn erneut diskutiert werden: Gemeinderat Selahattin Sen (Grüne) hat in der jüngsten Sitzung angeregt, im geplanten Erweiterungsteil des Gemeindefriedhofs "einen Bereich für Moslems" vorzusehen. Erfahrungsgemäß lassen die meisten Muslime in Bayern ihre verstorbenen Angehörigen derzeit lieber in ihrem Herkunftsland bestatten, weil das in Bayern nicht nach ihren Riten möglich ist. Tote dürfen nicht nur in Leintüchern beerdigt werden, weil in Bayern nach wie vor die Sargpflicht gilt. Die Landtags-CSU macht auch immer wieder deutlich, dass sie daran weiter festhalten will. Ob Selahattin Sen mit seiner Randbemerkung diese Grundsatzdebatte im Hinterkopf hatte, hat er nicht weiter ausgeführt. Aber auch mit seiner Frage nach einem prinzipiell eigenen Bereich für Muslime war er laut Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) zu früh dran. Zunächst ging es jetzt erst einmal darum, die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu beschließen, was dann auch geschehen ist. Der bestehende Gemeindefriedhof soll mit einer 1,36 Hektar großen Fläche östlich der Trentiner Straße erweitert werden.

Eine kleinere Maßnahme soll bis Ende Juni im ältesten Teil des bestehenden Gemeindefriedhofs erledigt sein: Auch dieser Bereich soll Rollstuhl- und Rollatortauglich werden. Die Gemeinde lässt deshalb jetzt die Kieswege dort befestigen.

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