Schulen:Künftig zahlt der Landkreis

Schulen: Die Karl-Meichelbeck-Realschule soll die erste weiterführende Schule der Stadt Freising sein, die in den Besitzstand des Landkreises übergeht.

Die Karl-Meichelbeck-Realschule soll die erste weiterführende Schule der Stadt Freising sein, die in den Besitzstand des Landkreises übergeht.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt Freising gibt ihre weiterführenden Schulen ab, den Anfang macht 2017 die Karl-Meichelbeck-Realschule. Schüler und Lehrer werden davon kaum etwas spüren

Von Peter Becker, Freising

Die Karl-Meichelbeck-Realschule ist die erste weiterführende Schule der Stadt Freising, die in den Besitzstand des Landkreises übergeht. Dies soll zu Beginn des Jahres 2017 geschehen. So sieht es ein entsprechender Plan vor, den der Finanz- und Hauptausschuss der Stadt Freising am Montag gebilligt hat. Am Donnerstag hat dem auch der Schulausschuss des Kreistags zugestimmt. In den Jahren darauf sollen sukzessive das Dom-Gymnasium und das Josef-Hofmiller-Gymnasium in den Liegenschaften des Landkreises aufgehen. Letzteres ist für 2019 vorgesehen. Ob dies tatsächlich so geschieht, hängt davon ab, was mit dem alten Freisinger Hallenbad geschieht. Dies befindet sich im Erdgeschoss der Sporthalle des Gymnasiums.

Zu Beginn dieses Jahres hat die Stadt Freising beschlossen, ihre weiterführenden Schulen an den Landkreis zu übergeben. Sie spart damit Geld, denn der Unterhalt der Gebäude ist teuer. Dass die Stadt überhaupt weiterführende Schulen bewirtschaftet hat, rührt aus der Zeit, als Freising Freie Kreisstadt war. Ansonsten ist es der Regelfall, dass für diese der Landkreise zuständig ist. Schüler und Lehrer werden von der Übergabe kaum etwas spüren. Allzu große Änderungen und Einschnitte ins bisherige Schulleben sollen vermieden werden.

Der Landkreis möchte natürlich wissen, in welchem Zustand sich die Gebäude befinden, die er übernimmt. Das sollen Gutachten feststellen. Die erste Expertise betrifft die Freisinger Realschule. Die Kosten dafür betragen etwa 400 000 Euro. Die soll zunächst der Landkreis zahlen. Welche Kosten die Stadt später anteilig übernimmt, wird später geklärt. Etwa, wenn eventuelle Sanierungsmaßnahmen notwendig sind. Der Landkreis übernimmt in jedem Fall das Personal, das bislang an den Schulen angestellt ist.

"Die Besprechungen haben in einem guten Geist stattgefunden", resümierte Landrat Josef Hauner (CSU) die Gespräche mit der Stadt Freising. Dass die sukzessive Übergabe mit der Freisinger Realschule beginnt, macht für Hauner Sinn. Diese bereite wohl die wenigsten Probleme, vermutet er. Außerdem hat der Landkreis bereits die Erweiterungsbauten an der Realschule finanziert. Ebenso wie die Container an der Erdinger Straße, die als Übergangslösungen dienen, bis die neue Freisinger Realschule in Lerchenfeld in Betrieb geht.

Am Dom-Gymnasium teilen sich Landkreis und Stadt die Kosten für die naturwissenschaftlichen Fachräume im sogenannten Philipsbau. Eine gesonderte Vereinbarung will der Landkreis aber noch zu den Stützmauern am Nordhang des Geländes, das Richtung Fischergasse abfällt, treffen. Diese schließen das Schulgelände ab. "Dafür ist die Stadt Freising verantwortlich", stellte der Landrat klar. Der Landkreis will sich absichern, falls dort einmal aufwendige Bauarbeiten notwendig sein sollten. Und die Stützmauern gehören nach Ansicht von Hauner nicht mehr zum Schulgelände.

Eva Bönig, Grünen-Kreisrätin und Zweite Bürgermeisterin der Stadt Freising, betonte, es solle wegen der Übergabe der weiterführenden Schulen keine Animositäten zwischen Stadt und Landkreis entstehen. Die angestrebten Modalitäten bezeichnete sie als "richtigen Weg". Hauner betonte, es werde Schritt für Schritt vorgegangen. Die Gebäude würden begutachtet und anschließen eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Etliche Kreisräte hätten sich diese Vorgehensweise auch bei der einstigen Mittelschule gewünscht. "Wir stürzen uns immer auf Zahlen", hatte Christian Fiedler (ÖDP) zur Bedachtsamkeit gemahnt. Und dann stürzte man sich freudig auf Ergebnisse, von denen man in Vornherein ahnen könne, dass sie nicht stimmten.

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