CSU:Bedarfsplan und Brezentaste

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Stadtratsfraktion will sich mit Anträgen für Kinderbetreuungsplätze und Gewerbetreibende einsetzen

Von Petra Schnirch, Freising

Einen Bedarfsplan für die Kinderbetreuung fordert die CSU-Stadtratsfraktion. Einen entsprechenden Antrag will sie im Freisinger Rathaus einreichen. Susanne Nerb, Referentin im Stadtrat für Kinder, Jugend und Familie, hält eine solche Analyse für die nächsten zehn Jahre für notwendig, um für die Zukunft optimal vorbereitet zu sein. Schon jetzt stünden etwa 150 Mädchen und Buben auf der Warteliste für einen Kindergartenplatz, der Zuzug aber werde weitergehen.

Auch in anderen Bereichen, etwa für die Feuerwehr, gebe es solche Bedarfspläne, sagte sie am Mittwoch beim jährlichen Pressegespräch der Stadtratsfraktion im Weihenstephaner Bräustüberl. Zwar werde derzeit die Kindertagesstätte am Wettersteinring neu gebaut und von drei auf fünf Kindergartengruppen vergrößert. Das aber reiche nicht aus, um die Nachfrage zu decken.

Wenn sich neue Unternehmen in Freising ansiedeln, schlägt Nerb vor, sollte man ihnen an die Hand geben, Betriebskindertagesstätten zu schaffen. In Zeiten des Fachkräftemangels steigerten sie dadurch ihre Attraktivität und könnten Mitarbeiter an sich binden. Mütter kehrten bei einem solchen Angebot womöglich schneller in den Beruf zurück. Sie könnte sich vorstellen, sagte Nerb, dass sich mehrere Mittelständler zu diesem Zweck zusammenschließen. Und noch etwas wünscht sie sich: Beim Bau von Wohnanlagen, etwa Mehrgenerationenhäusern, sollte berücksichtigt werden, dass Senioren und junge Familien zusammenleben. Jung und Alt könnten sich so aushelfen, die Großeltern der Kinder wohnten oft weit entfernt. An die Adresse von Land und Bund gerichtet, forderte Nerb, den Erzieherberuf attraktiver zu machen.

Ein weiterer Antrag ist in Arbeit: Die Stadtratsfraktion setzt sich für eine sogenannte Brezentaste in den städtischen Parkhäusern ein, damit dort eine halbe oder ganze Stunde kostenlos geparkt werden kann. Zumindest während der Neugestaltung der Innenstadt sei dies wichtig. Die Stadt müsse schauen, wie sie den Gewerbetreibenden "in der Zeit der Flaute unter die Arme greifen kann", sagte Fraktionschef Peter Geiger. Schon jetzt klagten Ladenbesitzer über erhebliche Umsatzeinbußen. Zwar werde in einigen Geschäften bei einem Einkauf bereits ein Euro für das Parkticket erstattet, das Angebot gelte aber nicht flächendeckend. Auf eine Entwicklung aber hat die Stadt keinen Einfluss: Bei Quadratmeterpreisen von 24 Euro ist die Zahl der Bewerber für einen leer stehenden Laden begrenzt, diese Erfahrung hat CSU-Ortsvorsitzender Jürgen Mieskes gemacht, der in Freising ein Immobilienbüro betreibt. Anfragen kämen vor allem von größeren Ketten, Handy- oder Dönerläden und Nagelstudios.

Was die weitere Entwicklung Freisings angeht, sei es notwendig, den Flächennutzungsplan fortzuschreiben, Grundstücke auszuweisen und eine Zielmarke vorzugeben, wie viele Wohnungen bis 2025 realisiert werden sollten. Auch ein Einheimischenmodell mit verbilligtem Baugrund hält Mieskes für erforderlich - sowohl für private Bauherren als auch in ähnlicher Form für einheimische Gewerbetreibende, die erweitern wollen. Als Standort eignen würde sich Achering.

© SZ vom 07.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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