Christian Magerl bei "Aufgemuckt"::Vielleicht noch heuer ein Fest

Christian Magerl bei "Aufgemuckt":: Die Startbahngegner bestehen darauf, dass Horst Seehofer nach Attaching kommt, weil hier mit dem Flughafenausbau die größte Betroffenheit herrschen würde.

Die Startbahngegner bestehen darauf, dass Horst Seehofer nach Attaching kommt, weil hier mit dem Flughafenausbau die größte Betroffenheit herrschen würde.

(Foto: Marco Einfeldt)

Startbahngegner sind nach den ersten Gesprächsrunden bei Bayerns Ministerpräsident vorsichtig optimistisch. Der Termin für die Bürgerinitiativen ist am 29. September, doch Seehofer soll auch noch nach Attaching kommen.

Von Johann Kirchberger, Freising

Nach den ersten drei Gesprächsrunden, die Ministerpräsident Horst Seehofer in Sachen dritte Startbahn mit Bundestagsabgeordneten in Berlin und mit der Stadt München geführt hat, zeigt sich der Landtagsabgeordnete Christian Magerl (Grüne) recht optimistisch: "Vielleicht können wir heuer noch ein großes Fest feiern", sagte er bei einer Mitgliederversammlung von "Aufgemuckt".

Seehofer habe sich sehr offen gegeben, sei bestens informiert gewesen, auch über neue ICE-Linien und neue Flughäfen, und er habe sich viel Zeit genommen.

"Wir haben gute Chancen, in diesem Herbst einen Teildurchbruch, vielleicht sogar einen Durchbruch zu erzielen", sagte Magerl. Einzelheiten wollte oder konnte er nicht erläutern, es sei eine gewisse Vertraulichkeit vereinbart worden. Verraten könne er nur so viel, dass Oberbürgermeister Dieter Reiter Seehofer noch einmal klar gemacht habe, dass die Stadt München derzeit keinen Anlass sehe, am Bürgerentscheid von 2012 zu rütteln.

Für Dienstag, 29. September, sind nun die Vertreter von Aufgemuckt, Plane Stupid und der Schutzgemeinschaft um 17 Uhr in die Staatskanzlei eingeladen, wie Aufgemuckt-Sprecher Hartmut Binner bekannt gab. Am 1. Oktober wolle sich Seehofer die Argumente der Landtagsfraktion der Grünen anhören, ergänzte Magerl.

In nichtöffentlicher Sitzung haben die Mitglieder von Aufgemuckt am Donnerstag beschlossen, die Einladung Seehofers in die Staatskanzlei anzunehmen. Allerdings erwarten sie vor diesem Gespräch "eine verbindliche schriftliche Zusage" zu einem "zeitnahen, zusätzlichen Gesprächstermin vor Ort in Attaching".

Auf den Besuch Seehofers in Attaching, dem Freisinger Stadtteil mit der stärksten Betroffenheit, lege der Sprecherrat "größten Wert", heißt es in einem Schreiben von Aufgemuckt an den Ministerpräsidenten. Denn nur dort "können Sie sich ein Bild von den Auswirkungen einer dritten Startbahn auf die betroffenen Menschen und die Natur machen".

Gleichwohl geht der Widerstand gegen den Bau der Startbahn mit einer Reihe von Aktionen weiter. So wird in den nächsten Tagen ein neuer "Faktencheck" fertig gestellt, mit dem die Argumente der Flughafen GmbH widerlegt werden sollen, wie AK-Sprecherin Helga Stieglmeier sagte.

Der Flyer werde an alle Abgeordneten verschickt. Thema sei diesmal die Wirtschaft. Dargestellt werden soll dabei, dass der Bau einer dritten Startbahn eine politische Fehlentscheidung wäre.

Reagiert hat Aufgemuckt mittlerweile auch auf die Internetseite der Flughafen GmbH www.gutfuerbayern.de, auf der die die Notwendigkeit einer dritten Startbahn begründet wird. Die Gegenoffensive von Aufgemuckt lautet besserfuerbayern.de - hier werden alle Argumente gegen eine dritte Startbahn aufgeführt.

Als Zeichen, dass der Luftraum über Attaching schon besetzt ist, findet am 11. Oktober auch heuer wieder ein Drachenfest statt. Am 3./4. Oktober beteiligt sich Aufgemuckt am "Tag der Regionen" in Petershausen (Mehrzweckhalle) und am 25. Oktober findet der nächste Lichterzeichenmarsch von der Christi-Himmelfahrtskirche auf den Domberg statt.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Oskar Vincenti eingelegt. Er sei ein Mann der ersten Stunde gewesen, würdigte ihn Manfred Pointner, habe 1967 die Schutzgemeinschaft mitgegründet und sei 15 Jahre ihr Vorsitzender gewesen. Im Vorstand der Bundesvereinigung gegen Fluglärm habe sich Vincenti bundesweit einen Namen gemacht.

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