Bundestagswahl 2017:Neue Kandidatin, neues Glück

Kerstin Schnapp

Kerstin Schnapp, 40, will für die Grünen in den Bundestag.

(Foto: oh)

Pfaffenhofens Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp, 40, bewirbt sich für die Grünen um das Direktmandat im Wahlkreis 214. Der Posten war nach dem Parteiaustritt von Birgit Mooser-Niefanger vakant gewesen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Grünen werden im Wahlkreis 214 wohl doch mit einer eigenen Direktkandidatin zur Bundestagswahl 2017 antreten können. Bei einer Klausurtagung am vergangenen Wochenende habe die Kreisvorsitzende der Pfaffenhofener Grünen, Kerstin Schnapp, ihre Bereitschaft erklärt, sich als Kandidatin zur Verfügung zu stellen, heißt es in einer Mitteilung, die von der Freisinger Kreisvorsitzenden Waltraud Heinlein-Zischgl am Montag verschickt wurde. Die Aufstellungsversammlung findet am Donnerstag, 2. März, um 20 Uhr statt. Der Ort steht noch nicht fest.

Nötig geworden ist diese bereits zweite Aufstellungsversammlung, weil die ursprüngliche Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 2014, die Freisinger Stadträtin Birgit Mooser-Niefanger, kurz vor Weihnachten ihren Parteiaustritt und einen Wechsel zur Wählergruppierung Freisinger Mitte bekannt gegeben hatte. Mooser-Niefanger war kurz zuvor auf Platz 21 der Grünen-Landesliste gewählt worden - dieser Listenplatz ist durch ihren Rückzug nun verloren.

Die Grünen im Landkreis Freising begrüßen gleichwohl die Bewerbung von Kerstin Schnapp: Man habe mit ihr "eine Kandidatin, die uns Grüne im Wahlkreis 214 sachlich fundiert vertreten und ein sehr gutes Ergebnis einfahren wird", kommentierte Heinlein-Zischgl die Personalie. Schnapp ist 40 Jahre alt und gebürtige Freisingerin. Sie arbeitet als Prokuristin und Gesellschafterin bei der "GFS Film Entertainment GmbH", ist seit 1996 Mitglied der Grünen und aktuell Fraktionsvorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion in Pfaffenhofen.

Die Bundestagswahl in diesem Jahr sieht sie laut Mitteilung der Grünen als wichtige Richtungsentscheidung, bei der es zu allererst um eine ganz grundsätzliche Frage gehe: "Stehen wir hinter dem Grundgesetz, das sich den Bürgerrechten und der Menschenwürde verpflichtet sieht?" Aus Schnapps Sicht braucht es ein klares Eintreten für die Verfassung, ebenso wie für die Umwelt: "Nur durch eine Energiewende, die ihren Namen auch verdient, und eine Landwirtschaft, welche die kleinteilige bayerische Landwirtschaft erhält, statt auf schlichtes Wachsen oder Weichen zu setzen, können wir unseren Boden und unser Wasser und damit unsere Lebensgrundlagen erhalten", wird Schnapp zitiert. Auch zum Thema Massentierhaltung bezieht die designierte Kandidatin Position. Die Grünen stünden für eine Politik, "in der sich artgerechte Tierhaltung und nicht Mastfabriken für die Landwirte rechnen", so ihre Botschaft, verbunden mit Kritik an der bayerischen Regierungspartei: "Das Thema verbindliche Haltungsbedingungen, die sich am Tierwohl orientieren, steht bei der CSU nicht auf der Agenda, stattdessen kämpft Christian Schmidt gegen vegane Schnitzel", empört sie sich. Im Bereich der Gesundheitspolitik sieht Schnapp Korrekturbedarf auf Bundesebene. Kommunale Krankenhäuser müssten angesichts der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und dem beispiellosen Innovationsschub in der Medizin zukunftsfähig gemacht werden, fordert sie - und wendet sich gegen immer drastischere Zentralisierungsbestrebungen.

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