Bürgerversammlung:Finanziell leistungsfähig

Bürgerversammlung: Bürgermeisterin Susanne Hoyer appelliert an Grundstücksbesitzer, mehr von ihrem Grund zu verkaufen.

Bürgermeisterin Susanne Hoyer appelliert an Grundstücksbesitzer, mehr von ihrem Grund zu verkaufen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Langenbachs Rathauschefin Susanne Hoyer zieht eine positive Bilanz aus dem Jahr 2015

Gegen "König Fußball" kommt die Gemeindepolitik nicht an. Die Reihen waren jedenfalls bei der Bürgerversammlung in Langenbach sehr gelichtet. Das lag nicht an der Europameisterschaft, sondern daran, dass zeitgleich in Zolling der SC Oberhummel gegen den FC Schweitenkirchen um den Aufstieg in die Kreisklasse spielte. Sehr wahrscheinlich ist, dass gar manchen auch die Zufriedenheit mit der Rathauspolitik am Sofa festhielt. Der Rechenschaftsbericht war umfangreich, positiv und endete mit dem Fazit: "Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde ist als sehr gut zu bewerten."

Am kommenden Wochenende findet wieder das Bürgerfest statt, am Samstag bereits von 13 Uhr an mit dem Novum "Langenbach läuft" am Sportplatz des SVL. 3975 Einwohner zählte Langenbach am 1. Januar, die älteste Bürgerin ist 96 Jahre. Geburten und Sterbefälle hielten sich 2015 die Waage. Im Rathaus wurde Geschäftsleiter Josef Reiter in den Ruhestand verabschiedet und Tanja Hensel als seine Nachfolgerin bestellt. Claudia Helmreich übernahm die Leitung des Standesamts. Der Bauhof erhielt ein neues Mäh- und Mulchgerät sowie einen neuen Pritschenwagen. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es jetzt im Rathaus eine Pinnwand für Kleinanzeigen. Und die Grüngutentsorgung kostet von August an tatsächlich Geld. Bisher verursachte sie der Gemeinde gut 20 000 Euro Ausgaben im Jahr, auch die neue Regelung sei noch immer keine Kostendeckung, sagte Hoyer. Grünabfälle kosten einen Euro pro 100 Liter, Bauschutt einen 50 Cent je 10 Liter.

Die Gemeinde lässt nun auch den "ruhenden Verkehr" überwachen. Zu Beginn vielleicht mit etwas Übereifer, wie die Rathauschefin sagte. Im Wirtshaus am Dorfbrunnen in Niederhummel sei in Markus Manlik ein neuer Pächter gefunden worden, der auch die Kantine des Landeskriminalamts in München betreibt und entsprechend Erfahrung hat.

Im Kindergarten Mooshäusl ist neu, dass dieser von September an auch als integrative Einrichtung geführt wird. Heilpädagogische Fachkräfte und das Kindergartenteam leisten den zusätzlichen Betreuungsbedarf. Auch im Hummelnest in Niederhummel werden Kinder integrativ betreut. Hier wird ein sogenannter Fachdienst hinzugezogen. Riesenfreude haben die Kinder der Grundschule in Langenbach, weil sie jetzt einen bewegungsorientierten Schulhof haben. Die Mittagsbetreuung ist mit 67 Schulkindern voll ausgelastet, die Betreuung findet bis 16 Uhr nachmittags statt, die ersten Klassen bis 13 Uhr in der Grundschule.

Seit fünf Jahren besteht die Ferienbetreuung in den Oster- und Pfingstferien, für die Herbstferien sind Plätze frei. Das neue, spannende Programm für die großen Ferien erscheint bald. Die Jugend hat einen grundlegend sanierten Skaterplatz erhalten, geschaffen mit viel Eigenleistung und Spenden. Susanne Hoyer hob besonders den früheren Weltmeister im Streetboarding, Ingo Föhre, als Vater des Projekts hervor.

Der Jugendtreff hat eine erfreuliche Entwicklung genommen. Die Gemeinde hat in Kooperation mit dem Kreisjugendring eine Stelle für einen Jugendsozialarbeiter geschaffen, der zwischen 15 und 24,5 Stunden pro Woche dort arbeiten wird. "So viele Jugendliche wie noch nie nehmen den Jugendtreff in Anspruch", sagte Hoyer.

Gestartet wurde mit einem Einkauf-Service für Senioren. Im Elektroauto der Gemeinde chauffiert die Seniorenbeauftragte Traudl Strejc zum Einkaufen. Die Anmeldung für die Fahrt erfolgt mittwochs zwischen 10 und 12 Uhr, die Fahrt findet am Freitag statt. Besonders begehrt ist der Service allerdings noch nicht. "Ich möchte nicht, dass wir ihn wieder verlieren", rief Hoyer zu intensiver Nutzung auf.

Im Baugebiet Dobelbreiten in Niederhummel laufen die Bauarbeiten für etwa 30 Einfamilien- und Doppelhäuser auf vollen Touren. "Wir brauchen weitere kleinere Baugebiete", meinte Hoyer und appellierte an die Bereitschaft von Grundstücksbesitzern, Grund zu verkaufen. Mit gewerblichen Flächen sieht es ähnlich aus. "Wir könnten täglich neue Flächen verkaufen, wenn wir sie hätten", sagte Hoyer.

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