Bürgermeisterwahl in Hallbergmoos:Zwei Herausforderer für Reents

Zunächst hat es so ausgesehen, als könnte sich der Hallbergmooser Bürgermeister auf einen ruhigen Wahlkampf freuen. Doch der Amtsinhaber von der CSU bekommt Konkurrenz von Freien Wählern und Grünen

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Erst hatte es lange so ausgesehen, als würde der amtierende Bürgermeister von Hallbergmoos, Harald Reents von der CSU, der einzige Bewerber für den Chefsessel im Rathaus sein. Doch jetzt, zwei Monate vor der Kommunalwahl am 15. März, ist es schon ein Kandidatentrio geworden. Nach dem Ortsvorsitzenden der Freien Wähler Hallbergmoos, Thomas Henning, hat kürzlich auch die Grünen-Gemeinderätin Sabina Brosch Interesse bekundet.

Dass der 40-jährige Harald Reents, der sich bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren in der Stichwahl gegen Heinrich Lemer von den Freien Wählern Hallbergmoos durchsetzte, derzeit fest im Sattel sitzt, da ist man sich im Großen und Ganzen einig in der Flughafengemeinde. Die Atmosphäre im Gemeinderat ist sachorientiert und von daher durchaus harmonisch, allzu innovativ mag es eine breite Mehrheit im Gremium ohnehin nicht. Die Liste der anstehenden Bau- und anderen Maßnahmen arbeitet die Belegschaft im Rathaus langsam, aber sicher ab.

Außerdem ist es eine komfortable Situation in Hallbergmoos: Üppige Gewerbesteuereinnahmen ermöglichen infrastrukturelle Investitionen aller Art, auch wenn die Umsetzung ihre Zeit braucht. Allzu viele Fehler kann ein Bürgermeister da nicht machen. Was den kleinen Fauxpas des Amtsinhabers anbelangt, als er vor Weihnachten eine halb-nichtöffentliche Gemeinderatsversammlung zum Feuerwehrbedarfsplan abhielt, bei der alle Nicht-Feuerwehrmitglieder den Sitzungssaal verlassen mussten, so ist das vielleicht in der Öffentlichkeit nicht gut angekommen, rechtlich aber wohl nicht wirklich zu beanstanden.

Dennoch dürften die Mitbewerber um das Bürgermeisteramt die Sache spannender machen. Es war der einstige Hallbergmooser Bürgermeister der Freien Wähler, Klaus Stallmeister, der im November bei der Aufstellungsversammlung der Bewerber für den Gemeinderat einen flammenden Appell in Sachen Bürgermeisterkandidatur hielt, wonach die Wähler und Wählerinnen in Hallbergmoos eine echte Wahl haben sollten. Und so wagte sich dann der Ortsvorsitzende der Freien Wähler, Thomas Henning (53), aus der Deckung. Der Elektroinstallateur-, Radio- und Fernsehtechnikermeister steht damit nicht mehr nur auf der Kandidatenliste auf Platz eins, sondern wird an diesem Freitagabend auch offiziell Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler Hallbergmoos.

Zuletzt kamen dann noch die Grünen und stellten ihre Gemeinderätin Sabina Brosch als mögliche Bürgermeisterkandidatin vor. Nominiert wird die 53-Jährige am Montag, 20. Januar, um 18 Uhr bei einer Veranstaltung im Alten Wirt Goldach. Die Journalistin und Historikerin sitzt seit 2014 für die Grünen im Gemeinderat und fungiert dort auch als Kultur- und Partnerschaftsreferentin. Auch sie hatte als eines ihrer Motive für die Kandidatur angegeben, sie strebe eine echte Wahl für die Hallbergmooser und Hallbergmooserinnen an.

Definitiv keine Bewerber um das Bürgermeisteramt schickt die örtliche SPD ins Rennen, und auch die Freie Wählergemeinschaft Einigkeit Hallbergmoos-Goldach nominiert für die kommende Wahl keinen Bürgermeisterkandidaten.

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