Bürgermeisterwahl:Erfolg im zweiten Anlauf

Heinrich Stadlbauer, Freie Bürgerliste, ist Fahrenzhausens neuer Bürgermeister. Schlappe für die CSU.

Von Klaus Bachhuber

Bürgermeisterwahl: Rudi Jengkofer (links) gratuliert dem neuen Fahrenzhausener Bürgermeister Heinrich Stadlbauer. Foto: Bachhuber

Rudi Jengkofer (links) gratuliert dem neuen Fahrenzhausener Bürgermeister Heinrich Stadlbauer. Foto: Bachhuber

Im zweiten Anlauf hat es für Heinrich Stadlbauer schließlich geklappt. Der 53-jährige Kandidat von der "Freien Bürgerliste" wurde fünf Tage nach seinem Geburtstag zum neuen Bürgermeister von Fahrenzhausen gewählt. Einigermaßen überraschend setzte er sich bereits im ersten Wahlgang mit 53,4 Prozent der Wählerstimmen gegen zwei Konkurrenten durch. Noch viel überraschender entpuppte sich Benno Angermaier (SPD) mit 24,4 Prozent der Stimmen als stärkster Gegenkandidat, der in eine eventuelle Stichwahl eingezogen wäre. CSU-Bewerberin Monika Hermann holte dagegen mit 22,3 Prozent die wenigsten Stimmen.

Schon vor sechs Jahren hatte Heinrich Stadlbauer bei seinem ersten Versuche die meisten Stimmen erhalten. In der Stichwahl gegen Rudi Jengkofer (CSU) konnte er seinerzeit diesen Vorsprung jedoch nicht halten und unterlag um wenige Stimmen. "Eine Stichwahl ist halt nervenaufreibend", sagte er jetzt, froh, sie diesmal vermieden zu haben. "Sappradi!", war sein wiederholter Kommentar, als er als erster der drei Kandidaten das Fahrenzhausener Rathaus betreten hatte, nicht ahnend, dass ein perfekt arbeitendes Wahlteam unter Leitung von Monika Steurer schon fast mit dem Ergebnis aufwarten konnte.

Im Stimmbezirk Großnöbach hatte Heinrich Stadlbauer sensationelle 69 Prozent vorgelegt, in Fahrenzhausen 67,5 Prozent. In Kammerberg, wo der Viehbacher Angermaier mit 45 Prozent Zustimmung mit großem Abstand Bürgermeister geworden wäre, hielt sich Stadlbauer mit 31 Prozent im Rennen. Nun sorgte nur noch das Abwarten auf die Briefwahlstimmen, fast die Hälfte der abgegebenen Voten, für minimale Restspannung, ob es zur Stichwahl kommen würde oder nicht, aber dieses Ergebnis blieb stabil.

"Es gfreit mi recht", sagte er. Er hoffe nun, "dass es mit dem Gemeinderatsteam so weitergeht". Die Freie Bürgerliste hatte bislang gerade vier Sitze im Fahrenzhausener Gemeinderat. Nach den ersten Auszählungen wurde Heinrich Stadlbauers Riege offenbar aber auch stärkste Gruppierung im Gemeinderat. Die CSU hätte nach ersten Tendenzen dramatisch verloren, wäre nahezu halbiert worden.

Benno Angermaier, der ebenfalls bereits zum zweiten Mal am Start war, nannte es höchst erfreulich, als Zweiter durchs Ziel gegangen zu sein. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken", betonte er. Bei diesem persönlichen Ergebnis sei es schon "schade, dass es nicht zur Stichwahl kommt". Das Resultat von Heinrich Stadlbauer sei aber "eindeutig", musste er anerkennen. Monika Herrmann zeigte sich "natürlich enttäuscht". Erkennbar angeschlagen, wollte sie das Resultat vor einer tiefergehenden Analyse noch nicht kommentieren. Selbst in ihrem Heimatstimmbezirk Weng war sie nur auf 22,4 Prozent der Stimmen gekommen. Die Ortsvorsitzende der CSU war erst vor wenigen Wochen nominiert worden, zuvor war lange unklar, wen die Partei des amtierenden Bürgermeisters Jengkofer schließlich ins Rennen schicken würde. Bei der Gemeinderatswahl hat die Partei offenbar ein vergleichbares Desaster erlebt.

Dass die Fahrenzhausener Wähler mit der CSU die Partei des Bürgermeisters abstrafen wollten, nachdem er selbst nicht mehr antrat, hielt Rudi Jengkofer für ausgeschlossen. "Die tatsächliche Situation der Gemeinde ist so gut, dass ich mir das nicht anlaste", sagte er. Vielleicht sei "Fahrenzhausen auch noch nicht bereit für eine Frau". Ausgewiesenermaßen kein Freund seines Nachfolgers Heinrich Stadlbauer , sagte er, er wünsche sich "nur, dass es nun ordentlich weitergeht".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: