Breites Freizeitangebot:Spiel und Spaß für alle

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Das Gewerbegebiet am Römerweg wird immer mehr zum Vergnügungspark. 450 000 Menschen besuchten im Vorjahr allein das Cineplex-Kino. Bowling und Laser Tag laufen ebenfalls gut, und bald kommt die Skydiving-Anlage

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das Gewerbegebiet am Römerweg ist auch zum Freizeitpark geworden, das Angebot lockt mittlerweile Hunderttausende an: Knapp 450 000 Besucher waren es vergangenes Jahr allein im Cineplex-Kino, das damit dem bundesweit rückläufigen Trend getrotzt hat. Hinzu kamen zahlreiche Besucher der Lasertag-Anlage und der Bowlingbahnen, die im Oktober im gleichen Gebäude eröffnet wurden und nach Angaben der Betreiber ebenfalls gut laufen. Mehr als 80 Menschen arbeiten mittlerweile in den drei Einrichtungen. Unterdessen entsteht in der Nachbarschaft die nächste Attraktion: Eine Indoor-Skydiving-Anlage, die ein russischer Investor errichtet.

Die moderne Bowlingbahn hat nichts mehr mit dem früher müffligen Kegelbahn-Image zu tun. (Foto: Marco Einfeldt)

Momentan scheint auf der Baustelle zwar nicht viel zu passieren, doch der Eindruck täusche, versichert Architekt Martin Burzin: "Im Inneren tut sich viel." Denn derzeit würden die betriebstechnischen Einrichtungen verbaut. Im Juni soll Richtfest gefeiert werden, im September die Anlage eröffnet werden. Dann können die Besucher in einem Windkanal den freien Fall beim Fallschirmspringen nachempfinden. Den Handwerken geht die Arbeit freilich auch in den anderen Freizeiteinrichtungen nicht aus. Im Cineplex-Kino werden heuer die elf Säle, die bereits vor neun Jahren eröffnet wurden, nach und nach renoviert. Das soll bei laufendem Betrieb erledigt werden, die Besucher spüren davon im besten Fall gar nichts - nur das Ergebnis: "Neuer, schöner, gefälliger", sollen die Säle werden, wie Geschäftsführerin Veronika Fläxl sagt. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass die Sessel aufgepolstert werden. Nach Ostern starten die "Reparatur- und Auffrischungsarbeiten", vor den Sommerferien sollen sie möglichst abgeschlossen sein.

Bunt und spannend ist die Spiele-Welt im Kinohaus, wie hier beim Lasertag. (Foto: Lukas Barth)

Dass im nahen Freising gerade an einem neuen Kino gebaut wird, beobachtet Fläxl gelassen: "Wir sehen das als interessante Herausforderung - große Sorgen macht uns das aber nicht." Bei gerade einmal fünf geplanten Sälen könne die Konkurrenz "beim Programm nicht an uns ranreichen", ist die Cineplex-Geschäftsführerin überzeugt.

Zum Selbstbewusstsein mag auch die Bilanz 2016 beitragen: Obwohl das Jahr "für die Branche schwierig" war, weil es "wenig gute Blockbuster" und viele große Fußballveranstaltungen als Konkurrenz gab, hat sich das Neufahrner Kino "gut über Wasser halten können" wie Fläxl resümiert. Während es bundesweit einen Besucherrückgang von 13 Prozent gab, lag das Minus in Neufahrn bei gerade einmal drei Prozent. Die Betreiber erklären sich das vor allem mit den vielen Kinderfilmen, die auf den Markt kamen. So etwas "funktioniert in Neufahrn überproportional gut", weiß Fläxl.

Ein Publikumsmagnet ist das Cineplex-Kino im Neufahrner Gewerbegebiet am Römerweg, 450 000 Besucher kamen im Vorjahr. Mit 16 Sälen und bis zu 35 Filmen pro Woche gehört es zu den größten Kinos Bayerns. (Foto: Marco Einfeldt)

Die neuen Nachbarn Lasertag-Anlage und Bowlingbahnen betrachtet Fläxl nicht als Konkurrenz, sondern als attraktive Ergänzung: "Das tut dem Areal supergut." Sie hat festgestellt, dass viele Kinobesucher die anderen Angebote und Lokale "zum Überbrücken" nutzen, bis ein Film beginne: "Für uns ist das super", sagt sie. In der Lasertag-Anlage ist es am Wochenende meist voll, wie Betreiber Guido Deutz erzählt, "unter der Woche ist es wechselhaft." In der Summe liege man aber "im Plan - wir sind zufrieden". Beim Lasertag können bis zu 24 Spieler mit "Phasern" auf Punktejagd gehen, versteckte Sonderziele suchen und die Infrarotsensoren auf den Westen der Gegenspieler per Infrarotlicht markieren - "taggen", wie es im Fachjargon genannt wird. Wer "getaggt" wird, ist für einige Sekunden deaktiviert, kann dann aber wieder weiterspielen.

Deutz bezeichnet Lasertag als modernes Räuber-und-Gendarm-Spiel. Damit es auch für Stammgäste interessant bleibt, werden regelmäßig Änderungen an der Arena vorgenommen und neue Spiele mit verändertem Modus angeboten. Es dürfe keinen Stillstand geben, weiß Guido Deutz, der aus dem Landkreis Erding stammt und auch in der Nähe von Landshut eine Lasertag-Anlage betreibt. In Neufahrn dürfen sogar schon Zwölf- bis 14-Jährige zu gesonderten Öffnungszeiten gegeneinander antreten. Die Spiele werden dann altersgemäß angepasst, wie Deutz betont: "Das ist alles mit dem Jugendamt abgestimmt." Für sein Mitarbeiter-Team sucht er derzeit noch Verstärkung. Auch Immobilienbesitzer Martin Gritz, der die acht Bowlingbahnen selbst betreibt, könnte noch Personal brauchen. Denn der Betrieb - auch an den Billardtischen - "läuft sehr gut", wie der Erdinger erzählt: "Richtig schlechte Tage gibst es bei uns nicht, und am Wochenende ist es in jedem Fall ratsam, zu reservieren." Auf der Anlage werden auch viele Kindergeburtstage veranstaltet.

Das Ambiente hat schon rein optisch wenig gemeinsam mit den Kegelbahnen von "anno dazumal". Die Wände ziert ein gemaltes Kunstwerk mit Motiven aus New York. Dank besonderer Strukturen und Maltechniken und einer LED-Beleuchtung können verschiedene Tageszeiten und Stimmungen simuliert werden. Ein Hauch von Big Apple mitten im Gewerbegebiet bei Mintraching.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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