Brand in Plattlinger Diskothek:Indizien belasten Max Riemensperger

Wegen des Brands der Plattlinger Disko "MGM"sitzt Narhalla-Chef Riemensperger in Untersuchungshaft. Die Anklage redet von Fluchtgefahr - und der Lokalbesitzer wehrt sich.

Peter Becker

Einige Indizien deuten darauf hin, dass Max Riemensperger in die Brandstiftung in einer Plattlinger Diskothek verstrickt ist. Dies teilte auf Nachfrage die Leitende Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger aus Deggendorf mit. Details gibt sie aufgrund der laufenden Ermittlungen gegen den Freisinger Gastronomen nicht bekannt.

Brand in Plattlinger Diskothek: Nachtcafé in der Freisinger Luitpoldanlage: Lokalbesitzer Max Riemensperger sitzt in Untersuchungshaft, weil er Brandstiftung einer Diskothek in Plattling in Auftrag gegeben haben soll.

Nachtcafé in der Freisinger Luitpoldanlage: Lokalbesitzer Max Riemensperger sitzt in Untersuchungshaft, weil er Brandstiftung einer Diskothek in Plattling in Auftrag gegeben haben soll.

(Foto: Marco Einfeldt)

Dieser befindet sich seit vergangener Woche in der Landshuter Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Wie lange diese letztlich dauert, ist ungewiss. Weder der beschuldigte Gastronom noch sein mutmaßlicher Komplize haben bislang konkrete Angaben zu den Vorwürfen gemacht.

Die Ermittlungen zum Brand in der Plattlinger Diskothek im Luna Park hat die Deggendorfer Kriminalpolizei geführt. Sie hat Max Riemensperger verhört und anschließend dem Ermittlungsrichter der niederbayerischen Stadt vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle gegen die beiden Beschuldigten. "Es besteht Fluchtgefahr", erläuterte Leitende Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger den Grund dafür.

Sollte die Staatsanwaltschaft nämlich die Vorwürfe gegen den Freisinger Gastronomen belegen können, dann könnte dieser wegen Brandstiftung in besonders schwerem Fall zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt werden. Der Prozess findet in jedem Fall vor einer Strafkammer am zuständigen Deggendorfer Landgericht statt.

Auf der Website der Plattlinger Diskothek beteuert Max Riemensperger indes seine Unschuld: "Ich hab's nicht getan!" Mitarbeiter, Freunde und Stammgäste erklären sich mit dem Freisinger Unternehmer solidarisch und glauben an seine Integrität. Ebenso das Gros der Stammgäste, von denen einige die jüngsten Erkenntnisse und den Text auf der Website auf der Internet-Plattform Facebook kommentierten.

Viele können nicht glauben, dass Riemensperger "sein Lebenswerk" zerstören oder den Auftrag dazu geben würde. Es gibt aber auch Zweifler. Einige Leser kommentieren die Berichterstattung in der Passauer Neuesten Presse der vergangenen Woche mit den Worten, dass sie "verschiedene Gerüchte" gehört hätten und munkeln von Versicherungsbetrug. Doch diese Vermutungen sind bislang nicht belegt.

Wie es mit der Bewirtung im Nachtcafé und der benachbarten Luitpoldhalle weitergeht, ist bislang noch ungewiss. Beide Räume sind von Riemensperger gepachtet. Die Halle, in der nach Weihnachten die Ballsaison beginnt, gehört der Stadt. Oberbürgermeister Dieter Thalhammer hegt keine Zweifel an der Integrität von Riemensperger.

"Ich gehe davon aus, dass er unschuldig ist", sagte er auf Nachfrage. Nach der Hauptausschuss-Sitzung am gestrigen Montagabend traf sich Thalhammer mit Rainer Riemensperger, dem Bruder des Freisinger Gastronomen, um zu klären, wie der Betrieb in der Luitpoldhalle aufrechterhalten werden kann.

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